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Weihnachtspost aus aller Welt

Kartoffelbrei an Heiligabend und Plätzchen bei 30 Grad Celsius

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Ein lieber Gruß an Hannover, Carlotta

Carlotta Hartmann unterrichtet Englisch in der laotischen Hauptstadt Vientiane

Im Waschbecken stapeln sich mit Mehl verstaubte Teller, aus dem Ofen strömt der Duft von Zimt und Plätzchen und im Hintergrund laufen Weihnachtslieder auf Dauerschleife. Wir stehen zu dritt in der Küche, jede mit einer Schüssel zum Auskratzen bewaffnet, und diskutieren, ob es sich gehört, an Heiligabend Kartoffelsalat zu essen. Ein typischer erster Dezember eben.Nur, dass ich das Gas draußen im kleinen Garten hinter der Küche ausstellen muss, ist ungewohnt. Improvisieren können wir: Eine leere Bierflasche wurde zum Nudelholz, und mangels Ausstechförmchen haben wir Vollmond- und Halbmondplätzchen, die unverschämt groß sind.Seit fast vier Monaten lebe ich in der laotischen Hauptstadt Vientiane. Ich unterrichte mehrmals in der Woche an einer Abendschule, die zusätzlichen Englischunterricht für Jugendliche anbietet. Das war anfangs ungewohnt, zumal ich noch bis vor ein paar Monaten selbst zur Schule gegangen bin. Langsam kann ich nachvollziehen, weshalb meine Lehrer genervt waren, wenn zehn Minuten nach Beginn der Stunde immer noch Schüler eintrudelten.Inzwischen kenne ich aber meine Klasse, weiß, wer mir beim Übersetzen ins Laotische helfen kann und wann im 90-Minuten-Unterricht etwas Auflockerung nötig ist. Seit Kurzem helfe ich außerdem in der Deutschabteilung der Nationalen Universität aus, wo etwa 60 Studierende ihr Bachelorstudium absolvieren. Besonders mit ihnen lässt sich die Freude über den Advent gut teilen.Die meisten Leute hier kennen Schnee „nur aus dem Kühlschrank”, haben sich aber umso mehr über Fotos von einem glitzernden, in Puderzucker gehüllten Hannover gefreut. Richtige Winterstimmung entsteht hier nicht – von den knallbunten Weihnachtsecken in manchen Hotels oder von den am Straßenrand verkauften Plastiktannen mal abgesehen. Außerdem fehlen Glühwein und gebrannte Mandeln. Aber eine Tüte frittierte Bananen zum rosaroten Sonnenuntergang am Mekong erinnert, ganz ohne frierende Zehen, an die winterliche Maschsee-Kulisse.Außer der Weihnachtszeit und dem Zusammensein, das dazugehört, fehlen mir hier ein paar hannoversche Selbstverständlichkeiten: Fahrradwege oder eine Straßenbahn, die einen nach Hause fährt, wenn es schon fast wieder hell wird, Falafel, die die ganze Nacht verkauft werden. Vergleichbar ist hier nur Nudelsuppe, die eigentlich als Frühstück gilt und somit schon morgens um 6 Uhr verkauft wird, aber auch nachts um drei noch schmeckt.Ein lieber Gruß also an Hannover, eine Stadt im Adventszauber. Hier wird es ein besonderes, anderes Weihnachten. Statt des morgendlichen Tempelbesuchs, der zu buddhistischen Festen gehört, planen wir den Besuch in einer Kirche, wenn ein paar der anderen Freiwilligen zu Besuch kommen. Und wenn der nächste Supermarkt, der Butter verkauft, eine zweistündige Busfahrt entfernt ist, müssen Lebkuchen herhalten, die seit September im Kühlschrank liegen. Dank des Internets werden wir wohl auch Blicke auf heimische Weihnachtsbäume erhaschen. Unsere laotischen Nachbarn bekommen, genau wie ich, zum ersten Mal Kartoffelbrei an Heiligabend. Und Plätzchen schmecken auch bei 30 Grad Celsius. Carlotta Hartmann


"Liebe Sarah-Marie, wir wünschen Dir für den 25. Dezember alles Liebe zum 24. Geburtstag von Mama, Papa und Sam."

Erika Fischer


Bei einer Flasche Wein am Strand von zu Hause träumen

Tim und Lisa Winkler erkunden Australien und Neuseeland

Kartoffelbrei an Heiligabend und Plätzchen bei 30 Grad Celsius-2
Grüße aus Moorea, Miriam

Wir Zwillinge, Tim und Lisa Winkler, sind gerade in Australien unterwegs. Zu Hause sind wir in Hannover-Seelhorst. Unsere Geschichte begann am 21. September. An dem Tag sind wir in Perth angekommen. Dort haben wir uns ein Auto gekauft und reisen seitdem quer durchs Land. Mittlerweile sind wir schon 19 000 Kilometer gefahren und somit jeden Tag woanders. Wir campen und schlafen meist auf Gratis-Campingplätzen. Wir waren bereits in sechs von insgesamt sieben Bundesstaaten und haben mittlerweile sehr viele unterschiedliche Landschaften gesehen und bewundert. In Australien bleiben wir noch bis Ende Januar, danach geht‘s nach Neuseeland.

Noch wissen wir nicht genau, wo wir Weihnachten verbringen – vermutlich irgendwo zwischen Sydney und Cairns. An den Festtagen machen wir wahrscheinlich keinen großen Aufriss und setzen uns irgendwo mit einer Flasche Wein an den Strand, mal sehen, wen man sonst noch trifft. Und vielleicht essen wir mal etwas anderes als Reis oder Nudeln.

Wir vermissen die Kälte ein bisschen. Außerdem fehlen uns der Weihnachtsmarkt und Lebkuchen (danke, dass es ab und an doch welche gibt). Im Allgemeinen fehlt uns das Weihnachtsflair. Familie und Freunde fehlen uns ebenso sehr. Zum Glück funktioniert das Kontakthalten im heutigen Jahrhundert wunderbar über Skype und Whatsapp, auch wenn wir im Moment zehn Stunden Zeitunterschied haben.

Bisher haben wir Weihnachten immer zu Hause in Hannover verbracht, umgeben von unserer Familie und Freunden. Dieses Jahr ist nun eine Veränderung in vielerlei Hinsicht. Danke für all die Unterstützung in Bezug auf die Schule, diese Reise und alles, was noch folgen wird, vor allem an Papa und Marlis. Wir hoffen, ihr und auch all unsere Freunde und Verwandte habt ein wunderschönes Weihnachtsfest. Lasst euch reich beschenken und kommt gut ins neue Jahr. Tim und Lisa Winkler

Gottesdienst an Bord eines Schiffes

Frank-Michael Niedrum zieht es übers Fest in die Karibik
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Wir sind von Hannover/Badenstedt zu einer Reise aufgebrochen und verbringen Weihnachten wie im letzten Jahr auf einem Schiff. Im Jahr 2016 ging es nach Asien, dieses Jahr ist die Karibik unser Ziel. Kekse und Stollen sowie einen Weihnachtsbaum haben wir auch.

Den obligatorischen Gottesdienst an Heiligabend erleben wir statt in einer Kirche im Theater des Schiffs. Im vergangenen Jahr hatten wir eine Pastorin, mal sehen, wer den Gottesdienst in diesem Jahr leitet.

Nach Weihnachten geht es wieder zurück in unsere Heimat nach Hannover.
Frank-Michael Niedrum

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Carlotta Hartmann unterrichtet Englisch in der laotischen Hauptstadt Vientiane