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96 gegen Werder – aber nur als Trainingsspiel

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Die jungen Nachwuchsfußballer waren auf der Anlage des FC Lehrte zusammen mit den vier Trainern (im Hintergrund) mit viel Spaß bei der Sache. Fotos: Stephan Hartung (8)

Das war das Trainerteam

Hannover 96 gegen Werder Bremen und das alles an einem Mittwochvormittag auf dem Platz des FC Lehrte – wie man sieht: Irgendetwas ist heute anders. Natürlich kicken hier nicht die Profis gegeneinander, sondern die, die es mal werden wollen oder zumindest davon träumen. Die Sportbuzzer-Fußballschule mit Karsten Surmann und seinem Trainerteam war auf der Anlage des FC zu Gast. Und zu einem kleinen Trainingsspielchen gehörte es eben auch, dass die beiden Mannschaften zwar nicht die Trikots, aber doch die Namen von ihren großen Vorbildern tragen durften.53 Kinder im Alter von fünf bis 13 Jahren, darunter befanden sich drei Mädchen, nahmen von Montag bis Freitag an der Campwoche teil, „die überragend war“, sagt Surmann. Damit meint er nicht nur das angenehme Wetter mit gemäßigten Sommertemperaturen, sondern auch die Rahmenbedingungen.

Auf der Anlage des FC Lehrte nehmen 53 Kinder an der Sportbuzzer-Fußballschule teil und erleben eine ereignisreiche Woche

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Die Kinder lernen, wie man den Ball eng am Fuß führt und einem Gegenspieler ausweicht.
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Die beiden Kinder kämpfen wie in einem Brummkreisel um den Ball.

„Vom FC Lehrte ist wieder alles super vorbereitet und organisiert worden. Die waren sehr zufrieden, wir auch.“ Wie immer bei solchen Fußballcamps standen die Trainingseinheiten im Mittelpunkt, dabei gehörten Elemente wie Passspiel, Zweikampfverhalten, Torschuss oder Taktik zum Programm. Oder eben Trainingsspielchen.

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Mit Dynamik geht es in diesem Trainingsspiel zur Sache.

Als Teilnehmer hinzu kam eine Art Gastspieler namens Paul aus Ostwestfalen. „Er hatte sich bei mir gemeldet und wollte, dass wir ihn mal beobachten und dann bewerten“, berichtet Surmann. Für zwei Tage kickte Paul in Lehrte mit, in dieser Zeit schauten Surmann und sein Team bei ihm etwas genauer hin. Er will sich gern in seinem Bundesland in einem Nachwuchsleistungszentrum eines Fußball-Bundesligisten bewerben. Und für die Bewerbungsunterlagen macht es sich gut, wenn er ein Zeugnis beilegen kann, das ihnen Ex-Profis wie Karsten Surmann oder Robert Scheurer ausstellen. Die Analyse von Surmann: Man hat gesehen, dass der Junge Fußball spielen kann und die nötige Dynamik besitzt. „Aber Durchsetzungsvermögen und Handlungsschnelligkeit fehlen noch sowie die taktische Ausbildung. Das ist aber auch ganz normal. Denn in seinem Heimatverein trainiert er zweimal pro Woche, in den Leistungszentren gibt es an jedem Tag Training.“

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Trinkpausen gehörten während der Einheiten dazu.

Nach acht Trainingseinheiten in der vergangenen Woche, dazu gab es ein kleines Turnier, wurden die erschöpften Kinder am Freitagmittag von ihren Eltern abgeholt. Mit ein wenig Müdigkeit, wer mag es ihnen verdenken, hatte auch das Trainerteam zu kämpfen. Für Karsten Surmann und Robert Scheurer ging es jedoch schon am Sonnabend an die Ostsee – am frühen Morgen um 5 Uhr, um dem Reisechaos auf den Autobahnen zu umgehen. „Und am Abend mussten wir natürlich auch noch alles einpacken – die ganzen Materialien mit beispielsweise 200 Bällen und unseren vier beweglichen Kleinfeldtoren“, sagt Surmann. Er ist mit seiner eigenen Fußballschule nun sechs Wochen zu Gast in Kellenhusen und Dahme für ähnliche Feriencamps wie in Lehrte. So wird es übrigens auch im Sommer 2020 laufen – zuvor macht er in der ersten Sommerferienwoche in Niedersachsen wieder beim FC Lehrte Station. „Den Termin haben wir jetzt nach dem Ende des Camps bereits abgemacht“, berichtet der 59-Jährige.

Das war das Trainerteam

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Marco Stichnoth
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Hansi Rietz

Ein Quartett kümmerte sich in Lehrte um die fußballbegeisterten Kinder. Karsten Surmann war sicherlich der bekannteste Kopf davon. Am 23. Mai 1992 konnte er als Kapitän von Hannover 96 den DFB-Pokal in die Höhe strecken. In Berlin gewann der damalige Zweitligist sensationell das Finale gegen Borussia Mönchengladbach nach Elfmeterschießen. Zweiter im Bunde ist mit Robert Scheurer ein Süddeutscher, der in seiner Laufbahn vor allem als Spieler des FC Augsburg im Gedächtnis geblieben ist, in der Region aber auch für die Sportfreude Ricklingen am Ball war.

Außerdem stand Hansi Rietz mit dem auf dem Platz. Rietz lebte 16 Jahre in Kanada, leitete dort eine Fußballschule. Bei Hundeschlitten war er sogar weltweit erfolgreich. Dass er zudem auch noch ein kleiner Artist ist, zeigte er beim Fußballcamp in Lehrte – indem er zwischendurch einen Ball auf dem Kopf balancierte (Foto).

Das Quartett vervollständigte ein Mann, den man in Hannover und Umgebung aus der Vergangenheit eher mit Pucks, Schlägern und rutschigem Untergrund assoziiert: Marco Stichnoth (Foto), früherer Eishockey-Manager bei den Scorpions, machte aber auf dem Rasen ebenfalls eine gute Figur und sorgte mit seinen Ideen und abwechslungsreichen Übungen für Begeisterung bei den Kindern.

Das ist der nächste Termin

Die Sportbuzzer-Fußballschule mit Karsten Surmann in der vergangenen Woche auf der Anlage des FC Lehrte war ausgebucht. Wer es verpasst hat, sich dafür rechtzeitig anzumelden, muss auf die nächsten Ferien warten. In den Herbstferien macht die Sportbuzzer-Fußballschule nämlich wieder in der Region Hannover Station. In der zweiten Ferienwoche, nämlich von Montag, 14. Oktober, bis Freitag, 18. Oktober, ist Surmann mit seinem Team auf dem Platz des TuS Ricklingen zu Gast. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

■ Interessierte können sich anmelden unter der Mobilnummer von Surmann unter (0171) 2 45 66 78 oder auch an info@fussballschule-hannover.de eine Mail schreiben.