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Besser Einsparen

Pro und kontra: Neue LEDs gegen alte Lichterketten?

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Ob die Adventsdeko mit LEDs oder alten Glühlampen betrieben wird, zeigt sich auf der Stromrechnung. Foto: Mascha Brichta/dpa-mag

Lichterketten zur Dekoration holen viele Menschen nur einmal im Jahr hervor. Daher halten diese oft mehrere Jahre – so gibt es Haushalte, die noch immer alte, ineffiziente Lichterketten mit Glühlampen haben. Umweltschützer kritisieren das. Doch: Was lohnt sich finanziell und ökologisch betrachtet eher? Die alten Lichterketten nutzen, bis sie kaputtgehen, oder sie besser frühzeitig austauschen? Oder sollte man gar versuchen, gar keinen Strom zu verbrauchen, und die guten, alten Kerzen verwenden? Die Meinungen von Experten gehen auseinander:Pro Lichterketten mit LEDs: SparsamerDas Öko-Institut empfiehlt mit Blick auf die Einsparung von CO2-Emissionen und den Stromverbrauch den Austausch alter Lichterketten mit Glühbirnen gegen moderne mit LEDs. So verbrauchen den Berechnungen des Instituts zufolge Lichterketten mit Glühbirnen bis zu 95 Prozent mehr Strom als Lichterketten mit LEDs.

Umweltorganisationen empfehlen den Einsatz elektrischer Lichtquellen anstelle von Glühbirnen / Einsparpotenzial ist groß

Leuchtet eine Lichterkette über den Advent und die Weihnachtstage – also fünf Wochen lang – jeden Tag im Schnitt für 3,5 Stunden, kostet das mit alten Glühlampen etwa 1,50 Euro. Das ist zwar nicht viel, eine LED hingegen ist noch billiger: 5 Cent Stromkosten fallen hier für den Zeitraum an.

Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) teilt diese Meinung: Es sei abhängig von der Dauer der Anwendung meist besser, die Glühlampen zu entsorgen und auf LED-Ketten umzusteigen, denn LEDs verbrauchen im Schnitt nur ein Zehntel der Energie, erläutert Caroline Gebauer, BUND-Expertin für Energieeffizienz. Das ist auf die Bevölkerung hochgerechnet ganz schön viel Strom. Ein Beispiel, das das Öko-Institut ermittelt hat: Würde eine Stadt mit 200 000 Einwohnern in der Weihnachtszeit von Glühlampen auf LEDs an Lichterketten umstellen, könnte sie den Stromverbrauch von 340 Durchschnitts-Haushalten für ein ganzes Jahr einsparen. Diese Stromproduktion verursacht große Mengen klimaschädlicher Abgase und giftige Abfälle, und der dafür nötige Abbau fossiler Rohstoffe belaste Böden und Gewässer. Eingespart werden mit der Umstellung somit auch rund 95 Prozent der CO²-Emissionen.

Daher raten diese beiden Expertenstimmen auch zum Austausch noch funktionierender Lichterketten mit Glühbirnen.

Pro Glühlampen: Nutzen, was funktioniert

Die Trendanalystin Gabriela Kaiser, die sich mit Nachhaltigkeit und Weihnachtsdekorationen gleichermaßen beschäftigt, findet, man sollte an den Glühlampen erst mal noch festhalten. „Ich würde immer sagen, wenn man noch etwas hat, das funktioniert, ist es nicht nachhaltiger, auf etwas Neues zu setzen“, erklärt Kaiser. „Ökologisch ist das der bessere Weg: Denn für die Produktion von LEDs werden ja Ressourcen verschwendet“, sagt auch Dirk Moser-Delarami vom TÜV Süd.

Dazu gehöre auch, dass viele LED-Lichterketten keinen Netzstecker haben, sondern mit Batterien und Akkus betrieben werden. Auch ökonomisch betrachtet sei es teurer, in neue Lichterketten zu investieren, als die noch funktionierenden Lichterketten zu nutzen, argumentiert Moser- Delarami – zumal die alten Glühlampen mit einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von nur 1000 Stunden ohnehin früher oder später nicht mehr mitmachen. Zum Vergleich: LEDs halten etwa 30 000 bis 50 000 Stunden.

Pro Kerzen: Die zeitlich begrenzte Nutzung

Selbst setzt Gabriela Kaiser bei der Beleuchtung ihres Weihnachtsbaums auf Kerzen – neben der Romantik vor allem aus Achtsamkeit. „Man macht Kerzen viel bewusster an als künstliche Beleuchtung“, lautet ihr Argument. „Elektrik macht man einfach an, und dann macht man sie wieder aus, wenn man schlafen geht“, sagt die Trendanalystin. „Das ist ja oft auch so mit dem Radio: Das dudelt den ganzen Tag vor sich hin, man ist aber nur ab und an in dem Raum.“ Das verbrauche unnütz Energie.

Bei den Kerzen sei das anders: Sie muss man bewusst und abwägend anzünden, weil man brennende Kerzen nicht unbeaufsichtigt lassen kann. Außerdem fragt man sich nach einer Kerzenlänge erneut: Ist man noch lange genug wach für eine weitere Kerzenlänge?

Auf Nebenbeschallung verzichten

Für den Austausch von alten, noch funktionierenden Lichterketten gibt es also Pro- und Kontra-Argumente. Und man muss bedenken: Viele Haushalte wollen aus Sicherheitsgründen keine Kerzen nutzen. Und nun? Egal auf welche Weise man letztlich seinen Weihnachtsbaum oder die Fenster im Advent beleuchten, es ist sicher sinnvoll, die Dauer und die Intensität zu hinterfragen. Braucht man das, was Kaiser mit Nebenbeschallung umschreibt, durchgängig von Spätnachmittag bis tief in die Nacht hinein? Zeitweiser Verzicht senkt auch Stromkosten und schont Ressourcen. dpa

Eco-Programme schonen den Geldbeutel

Beim Kauf eines Geschirrspülers auf Funktionen achten / Nicht alle Modelle bestehen Warentest

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Stiftung Warentest hat genau geprüft: Nur vier von 19 getesteten Geräten sind gut. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Bei Geschirrspülern sollte man auf die Spülprogramme achten. Dadurch lassen sich Wasser und Geld sparen, wenn die Geräte lange durchhalten. Doch hier zeigen manche laut Stiftung Warentest Schwächen.

In vielen Haushalten in Deutschland erledigen Geschirrspüler den Abwasch. Bei der Anschaffung einer Spülmaschine sollte man nicht nur auf den Preis, sondern auch auf den Wasser- und Stromverbrauch achten. Das kann auf Dauer viel Geld sparen.

Stiftung Warentest hat 19 verschiedene Geschirrspüler getestet – unter anderem auf die Haltbarkeit. Dafür wurden im Dauerlauf zehn Jahre Nutzung simuliert. Das Ergebnis: Mithilfe eines Sparwaschprogramms kann in dieser Zeit viel Wasser und damit auch Geld gespart werden.

Aber nicht alle Geschirrspüler halten überhaupt so lange durch: Vier Geräte fielen im Haltbarkeitstest durch – etwa, weil sie im Laufe der Simulation undicht wurden („test“-Ausgabe 9/20). Nur vier der 19 getesteten Geräte erhielten insgesamt die Note „gut“. Der Tipp der Tester: Mit der Wahl des Eco-Sparprogramms lassen sich die Betriebskosten deutlich senken. Anhand dieses Programms werden Geschirrspüler in Energieeffizienzklassen eingeteilt.

Einmal im Monat sollte allerdings ein Spülgang im Intensiv- Programm eingelegt werden. Dadurch lösen sich bei bis zu 75 Grad Celsius Rückstände, die nach den weniger heißen Eco- Spülgängen in der Maschine haften bleiben können. dpa/tmn

CO2-Ausstoß beim Streaming ist steuerbar

Durch die Wahl der Übertragungstechnik können Treibhausgasemissionen reduziert werden

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Die IBG bietet ein Rundum- Sorglos-Paket für Privatkunden an. Foto: IBG

Beim Videostreaming ist die Art der Datenübertragung entscheidend für die Klimabilanz. Nimmt man Videostreaming in HD-Qualität als Vergleichsmaßstab, ist der Anteil an den CO²-Emissionen allein durch die Datenverarbeitung im Rechenzentrum mit 1,5 Gramm Kohlendioxid pro Stunde relativ gering. Das geht aus einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) hervor, die den Stromverbrauch des Endgerätes nicht berücksichtigt.

Glasfasertechnik schneidet am besten ab

Nutzerinnen und Nutzer könnten durch die Wahl der Übertragungstechnik helfen, Treibhausgasemissionen in erheblichem Umfang einzusparen. Die geringste CO²-Belastung insgesamt sei festzustellen, wenn das HD-Video bis nach Hause über einen Glasfaseranschluss geschickt wird. Dann entstünden lediglich zwei Gramm CO² je Stunde Videostreaming für Rechenzentrum und Datenübertragung. Läuft das Streaming übers Kupferkabel (VDSL), seien es bereits vier Gramm. Mobilfunk schneidet schlechter ab. Die schlechtesten Werte ergab der Übertragungsweg über Mobilfunk. Bei einer Datenübertragung mit UMTS (3G) fielen beispielsweise 90 Gramm CO² pro Stunde an. Aber auch hier gilt es, nach Mobilfunktechnologie zu differenzieren: Denn läuft die Datenübertragung stattdessen über 5G, würden nur etwa fünf Gramm Kohlendioxid je Stunde HD-Videostreaming emittiert. Aus Klimaschutzsicht sei die neue 5G-Übertragungstechnik also vielversprechend, so das UBA. Grundsätzlich sei es aber eine gute Idee, mehr öffentliche WLAN-Hotspots einzurichten, über die etwa das Videostreaming klimafreundlicher sei als in Mobilfunknetzen.

Auflösung beeinflusst CO2-Ausstoß

Die Studie betrachtet außerdem das Datenvolumen für verschiedene Videoauflösungen. Eine Übertragung in Ultra-HD-Auflösung auf einem Fernseher benötigt verglichen mit HD-Qualität die zehnfache Datenmenge, nämlich 7000 Megabyte (entspricht sieben Gigabyte) pro Stunde statt 700 Megabyte.

Der Tipp des UBA hier: Verbraucherinnen und Verbraucher könnten Emissionen einsparen, wenn sie Filme, Serien oder Videos mit einer geringeren Auflösung anschauen. Bei Mobilgeräten mit vergleichsweise kleinem Display sei der Qualitätsunterschied für das menschliche Auge ohnehin nicht wahrnehmbar. Und Anbieter von Streaming- und Videodiensten sollten ebenso wie Websitebetreiber alle Videostreams auf ihren Seiten so einstellen, dass die Autoplay-Funktion – falls vorhanden – standardmäßig deaktiviert ist, um Daten und damit CO² zu sparen. dpa

Nach dem Urlaub: Das Fahrzeug entrümpeln und Sprit sparen

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Nach den Ferien sind Dachboxen besser wieder abzunehmen, um den Verbrauch zu senken. Foto: Bodo Marks/ dpa-mag

Sie sind gerade mit dem Auto aus dem Urlaub zurückgekommen? Dann sollten Sie nicht vergessen, das Auto von nicht mehr benötigtem Ballast zu befreien. Das spart Sprit und erhöht die Sicherheit, teilt der TÜV Süd mit. 100 Kilogramm weniger Gewicht senkt den Verbrauch um bis zu einem halben Liter auf 100 Kilometer, lautet die Faustregel. Wer mit einer Dachbox unterwegs war, sollte sie schnellstmöglich abnehmen. Denn die wiegen zum einen schon oft zwischen 15 und 20 Kilogramm. Zum anderen sorgt ihr Luftwiderstand schnell für zwei Liter Sprit mehr auf 100 Kilometer.

Auch unabhängig vom Urlaub sollte im Auto kein unnötiger Ballast an Bord sein. Das gilt etwa für Dinge wie Politur, Shampoo und Wachs für die Autopflege, große Mengen an Ersatzöl oder umfangreiche Werkzeugkisten. Wer ein herkömmliches Ersatzrad gegen einen Pannenset tauscht, kann zusätzlich 16 bis 18 Kilogramm einsparen. dpa/tmn