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NEUE PRESSE MASTERS

Neue Presse Masters in Hannover: Gijón 2.0, zwei Profi-Sanitäter und ein Geburtstagsständchen

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STIMMGEWALTIG: Die Eldagser Fans machen aus dem Masters eine Party. Foto: Michelmann

Darius Massek und Elvin Häring passten auf die Mädchen auf. Sichtlich gerührt war Mellissa Varseck über die Geburtstagüberraschung vom Veranstalter.

Gleich in ihrem ersten Spiel brachten die Spieler des SV Arminia die Zuschauer gegen sich auf – zu Unrecht! Luis Prior Bautista hatte die „Blauen“ gegen den TSV Barsinghausen in Führung gebracht, in den letzten Minuten schoben sich Keeper Robin Soeradhiningrat und Nikita Marusenko den Ball hin und her. Die Barsinghäuser griffen nicht an, es war ein Nichtangriffspakt, ein Gijón 2.0. Und die Zuschauer waren erzürnt. „Geht nach Hause und spielt Basketball, das ist eine Schweinerei“, war nur ein Satz von der Tribüne. Danach gab es Absteigergesänge. Was die meisten nicht verstanden: Das Ergebnis half beiden, Arminia wollte seinen Auftaktsieg nicht gefährden, die Barsinghäuser standen nach dem 3:1 zum Auftakt gegen Eldagsen bereits sicher im Viertelfinale. *

IM TRIKOT: Florian Nolte unterstützt Kirchdorf an der Trommel. Foto: Stefan Zwing
IM TRIKOT: Florian Nolte unterstützt Kirchdorf an der Trommel. Foto: Stefan Zwing

Barsinghausens Toptorjäger Robert Just verpasste das erste Spiel seines Teams gegen den FC Eldagsen (3:1), weil er noch zum Geburtstag seiner Mutter musste. Die Frage, welchen Kuchen es gab, blieb allerdings unbeantwortet.

Wir sind hier, um ordentlich Attacke zu machen“, sagte Jannis Warnecke, Spieler der dritten Herrenmannschaft des FC Eldagsen. Nach Barsinghausen stellten die Senfstädter die zweitgrößte Fangemeinde. Aus der zweiten und dritten Herrenmannschaft feuern die Jungs ihre „Erste“ auf der Platte an. „Na klar wollen wir, dass wir weiterkommen – wenn nicht, ist’s aber auch egal“, sagte Warnecke. Der feucht-fröhliche Nachmittag soll auch am Abend weitergehen: „Da geht’s wahrscheinlich noch in die Stadt.“ Die Fans des FC Eldagsen sorgen auch beim Spiel zwischen Egestorf/Langreder und dem TuS Davenstedt für Stimmung, singen: „Robin Gaida hat mal mittrainiert“ – eine sehr spezielle Unterstützung für den Spieler des Oberligisten.

Die größte Fangemeinschaft hatte jedoch eindeutig der TSV Barsinghausen. Um zu organisieren, dass auch alle Fans in die Halle reinkommen, kam Spieler Dennis Mehrkens erst kurz vor dem ersten Spiel an. Entsprechend laut wurde es beim Vorrundenspiel zwischen Barsinghausen und Eldagsen. „Wir sind der geilste Klub der Welt“, hallte es von den Eldagser Fans. Auf der anderen Seite feuerten die Barsinghäuser ihre Mannschaft lautstark an: „Barsing“, schrien die oben platzierten Fans, „Hausen“ die unteren. Am Ende gewann der TSV das Deisterderby mit 3:1. Und nachdem die Barsinghäuser ausgeschieden waren, unterstützte TSV-Kapitän Florian Nolte kurzerhand die Anhänger des TSV Kirchdorf an der Trommel.

96-Stürmerin Anna-Lena Füllkrug schnupperte schon am Tag vor dem Frauenturnier die Vinnhorster Hallenluft. Ihr Cousin Nico Smak spielt beim TSV Barsinghausen, ist aber nicht im Masters-Kader. „Dennoch drücke ich ihnen die Daumen“, so die Schwester von Niclas Füllkrug. Ihr Plan für das eigene Turnier stand bereits fest: „Wir wollen das Ding gewinnen!“ Und sie behielt recht.

Zuschauen beim Ex-Team: Semir Zan und sein Co-Trainer Ender Derya schauen sich die Spiele von Arminia an. „Alles gut, wir haben uns ja nicht im Bösen getrennt“, sagte Zan. Ganz locker lässt der frühere Coach des SV Ramlingen/ Ehlershausen und SC Hemmingen-Westerfeld momentan alles auf sich zukommen. „Es gab schon Angebote, aber ich habe es da nicht eilig“, sagte Zan.

Darius Massek (21) und Elvin Häring (20) passten auf, dass es allen gut geht. Massek ist seit drei Jahren Rettungssanitäter. „Ich war letztes Jahr auch schon beim Masters dabei. Deshalb habe ich mich dieses Jahr wieder freiwillig gemeldet“, erzählte er. Viel zu tun haben sie bisher noch nicht gehabt. „Die Fußballer stehen meistens alleine wieder auf. Ernsthafte Verletzungen habe ich noch nicht miterlebt“, sagte Massek.

Diese Überraschung ist dem Veranstalter sichtlich gelungen! Direkt vor dem Anpfiff des zweiten Gruppenspiels schallte am Sonntag auf einmal „Happy Birthday“ von Stevie Wonder aus den Lautsprechern. Und da stand Melissa Verseck, sichtlich gerührt – und die mehr als 500 Zuschauerinnen und Zuschauer applaudierten. Die Nummer 27 des TSV Limmer feierte am Sonntag ihren 32. Geburtstag in der Halle des TuS Vinnhorst. dlp, jm, fb, fr