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NEUE PRESSE MASTERS

Neue Presse Masters in Hannover: An den 96-Frauen führt kein Weg vorbei

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DIE NUMMER EINS: Madsack-Verlagsleiter Günter Evert, Sponsor Thomas Wolter (Umbaumarkt) und Madsack-Geschäftsführer Adrian Schimpf posieren mit den Spielerinnen von Hannover 96. Fotos: Dennis Michelmann

„Genau das haben wir verdient": 3:1-Finalsieg gegen den HSC. Füllkrug beste Torjägerin und Bode beste Spielerin.

HANNOVER. Es war ein Galaauftritt, ein echter Durchmarsch. Die Regionalligafrauen von Hannover 96 haben das Neue Presse Masters gewonnen. Vor rund 500 Zuschauerinnen und Zuschauern setzte sich damit der klare Favorit im Finale im Stadtderby mit 3:1 gegen Oberligist HSC durch.

Die Überlegenheit des Favoriten lässt sich über diese Finale hinaus in Zahlen und Fakten belegen. Die Bilanz am Ende: 22:2 Tore, allein sechs von Anna-Lena Füllkrug, die damit auch die Torschützenkönigin war. Zur besten Spielerin des Turniers wurde zudem Bente Bode erklärt.

„Wir haben die Favoritenrolle angenommen und den Druck natürlich auch gespürt“, erklärte 96-Trainer Lukas Pfluger. Er hatte vor dem Turnier betont, dass die Ligenzugehörigkeit sein Team nicht automatisch aufs Siegerpodest heben würde. „Unser Fokus liegt nicht auf Hallenfußball, wir hatten keine echte Vorbereitung“, verdeutlichte er. Umso höher war die Überlegenheit seiner Spielerinnen einzuschätzen, die konzentriert, fokussiert und engagiert zu Werke gingen.

Nicht ohne Grund, denn die Konkurrenz war durchaus stark. Die zwölf besten Mannschaften aus Hannover und der Oberliga Niedersachsen traten im Sportzentrum des TuS Vinnhorst an – und von der ersten Minute an herrschte schlichtweg großartige Atmosphäre. „Das ist jetzt aber nicht viel schlechter als bei den Herren“, sagte Madsack-Verlagsleiter Günter Evert.

Doch keine Mannschaft konnte verhindern, dass 96 souverän durch das Turnier marschierte. Zwei deutliche Gruppensiege gegen den SV 06 Lehrte (6:1) und den TSV Bemerode (3:0) zeigten bereits die Klasse. Gegen Bemerode legte Anna-Lena Füllkrug den Ball ins Netz, kurz nachdem Hallensprecher Andreas Heineke verkündet hatte, dass ihr Bruder Niclas einen Foulelfmeter für Dortmund gegen Bochum verwandelt hatte. Innerfamiliäre Motivation, wie es aussieht. Am Ende des Tages hatten die Geschwister gemeinsam neun Tore erzielt, der Bruder hatte dabei mit drei Treffern das Nachsehen.

Auch das Viertelfinale gegen Oberliga-Spitzenreiter SV Wendessen dominierte 96. Immer wieder ins Auge fiel in allen Begegnungen 96-Torfrau Leah Bungeroth. Nicht nur aufgrund ihrer Wendigkeit, sondern durch die Tatsache, dass sie sich regelmäßig aktiv ins Geschehen auf dem Feld einschaltete. Im gesamten Turnier kassierte sie zudem nur zwei Treffer durch die Lehrterin Patricia Wiechmann und durch Laura Fütterer im Finale. Dennoch: Torfrau des Tages wurde durch aufsehenerregende Paraden Maya-Louise Krügel vom TSV Bemerode.

In Hannover wird im Frauenfußball gute Arbeit geleistet. Das zeigt die Tatsache, dass vier Teams aus der Landeshauptstadt in den Halbfinals standen. Dabei hielt der HSC im Oberligaduell den TSV Bemerode mit 2:0 in Schach. Das Führungstor erzielte Maja Nicken, eine Spielerin, die für große Aufmerksamkeit sorgte. Die erst 16-Jährige ist der einzige Zugang beim HSC in diesem Winter. Ihre neue Teamkollegin Lina-Sophie Seifert erhöhte auf 2:0.

Im zweiten Halbfinale zwischen 96 und dem VfL Eintracht gelang Lena Rathmann früh das 1:0. Doch dann eine kurze Schrecksekunde: Foulelfmeter für den Landesligisten. Könnte der Underdog das Spiel offen gestalten? Konnte er nicht, Celina von Moltke legte den Elfmeter an den Pfosten, nur Sekunden später konterte Bente Bode zum 2:0. Lea Tolksdorf, Füllkrug und Bode machten es deutlich.

Auch im Finale legte Füllkrug schnell das 1:0 vor, Janina Breitsch erhöhte mit einem knallharten Schuss. Der Anschlusstreffer von Laura Fütterer konnte das Spiel nicht mehr kippen, Elisabeth Heine machte mit dem 3:1 alles klar. „Dennoch haben wir ein überragendes Turnier gespielt“, bilanzierte HSC-Trainer Jens Winkel. „Wir haben gezeigt, dass wir zu den besten Mannschaften in Hannover gehören.“

Wie Pfluger verteilte er große Komplimente an das Turnierformat und die Organisation. „Das war fantastisch“, waren sich beide einig. Winkel: „Genau so wird Frauenfußball unterstützt, genau das hat Frauenfußball auch verdient. Wir dürfen nicht nur in den Fokus rücken, wenn die Nationalmannschaft spielt, das muss auch im Lokalen wachsen.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Die Ergebnisse

Gruppe Hackerott: 1. HSC 6 Punkte/7:0 Tore, 2. VfL Eintracht 3/4:3, 3. HSC BW Tündern 0/2:10;
Gruppe Trend ID: 1. SV Hastenbeck 6/14:2, 2. 1. FC Sarstedt 3/3:7, 3. HSC II 0/2:10;
Gruppe Gilde: 1. TSV Limmer 6/7:1, 2. SV Wendessen 3/4:2, 3. Mellendorfer TV 0/0:8;
Gruppe Toto-Lotto: 1. Hannover 96 6/9:1, 2. TSV Bemerode 3/4:3, 3. SV 06 Lehrte 0/1:10;
Viertelfinale: Sarstedt – HSC 1:3, Limmer – Bemerode 1:2, VfL Eintracht – Hastenbeck 3:2 nach Neunmeterschießen (1:1), Wendessen – 96 0:5;
Halbfinale: Bemerode – HSC 0:2, VfL Eintracht – 96 0:5;
Endspiel: HSC – 96 1:3.
Sybille Schmidt