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NEUE PRESSE MASTERS

Gesucht - Die Nummer eins in Hannovers Frauenfußball

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AUS DEM SCHATTEN: Die Frauen des VfL Eintracht mussten sich im vergangenen Jahr im Finale dem TSV Luthe geschlagen geben. Foto: Debbie Jayne Kinsey

Das Neue Presse Masters bringt am Sonntag ein spektakuläres Teilnehmerfeld aus Hannover und der Oberliga Niedersachsen ins Sportzentrum des TuS Vinnhorst.

HANNOVER. Das Who's who des hannoverschen Frauenfußball versammelt an einem Ort, um sich im sportlichen Wettkampf miteinander zu messen? Das hat es in der Region in dieser Form noch nicht gegeben! Das Neue Presse Masters bringt die zwölf besten Mannschaften aus Hannover und der Oberliga Niedersachsen am Sonntag (ab 14.30 Uhr) in das Sportzentrum des TuS Vinnhorst - was es bei den Männern schon seit 2016 gibt, soll nun auch bei den Frauen durchstarten. Es ist höchste Zeit.

Regionalligist Hannover 96 führt das hochkarätige Teilnehmerfeld an. Hinzu kommen die Oberligisten TSV Limmer, TSV Bemerode und HSC Hannover sowie Tabellenführer SV Wendessen, HSC BW Tündern und SV Hastenbeck. Der SV 06 Lehrte führt die Tabelle in der Landesliga souverän an, die jungen Wilden des VfL Eintracht Hannover sowie der 1. FC Sarstedt dürften eher Außenseiterchancen besitzen. Genau wie die beiden Bezirksligisten Mellendorfer TV und HSC II.

Letztgenannte hatten sich Mitte Dezember beim Qualifikationsturnier im Soccerpark in Wülfel die letzten beiden freien Plätze gesichert. Auf das Finale war seinerzeit verzichtet worden, weil es ja zwei Tickets für die Endrunde in Vinnhorst zu gewinnen gab - womit die beiden Halbfinals kurzerhand zu den beiden Endspielen wurden. Die HSC-Reserve beschenkte mit dem 2:1-Sieg - Thea Busse hatte doppelt getroffen - ihren Trainer Stefan Pohl, der an diesem Tag daheim seinen 59. Geburtstag feierte.

Auch das zweite Halbfinale war an Spannung nicht zu überbieten, letztlich schossen Johanna Keller, Anika Herkt und Pia Luise Geese den frisch gebackenen Herbstmeister aus der Wedemark nach Vinnhorst.

96 sowie die bestplatzierten Oberligisten aus Wendessen, Tündern und Hastenbeck sind als Köpfe der vier Vorrundengruppen gesetzt. Die 96-Frauen schwitzen bereits seit dem 10. Januar in der Vorbereitung dafür, Regionalliga-Tabellenführer SV Henstedt-Ulzburg vielleicht doch noch abzufangen. Die Favoritenrolle beim Masters nehmen sie an, Trainer Lucas Pfluger betont allerdings auch: „Wenn du Favorit bist, bringt dir das nicht automatisch den Pokal. Wir gehen mit Respekt in das Turnier, wollen Spaß haben und hoffen, so weit wie möglich zu kommen.“ Anna-Lena Füllkrug, Bente Bode, Kapitänin Lena Rathmann, Leticia Cordes oder Julia Dose das sind nur einige Spielerinnen, die sich auch unter dem Hallendach wohlfühlen dürften. „Da sind schon einige dabei, die sich auf engem Raum bewegen können“, sagt Pfluger.

Wie es ist, dem Favoriten ein Bein zu stellen, haben die Frauen des TSV Limmer bereits Anfang Oktober unter Beweis gestellt. Die eingewechselte Melina Wehrspohn war beim 2:1-Sieg im Achtelfinale des NFV-Pokals gegen 96 die entscheidende Spielerin. Das 1:0 erzielte Wehrspohn selbst, das 2:1 von Israa Baghdadi bereitete sie vor. „Das war ein Höhepunkt unserer Hinrunde“, sagt Limmers Trainer Martin Rietsch. „Die Stimmung war fantastisch. Was Stimmung angeht, ist die Halle in Vinnhorst überragend. Und das Niveau ist top. Wer es schafft, Tricks und Taktik in der Halle clever zu verbinden, wird das Turnier gewinnen. Einen Favoriten sehe ich da nicht. Ist auch nicht wichtig. Wichtig ist, dass die Spielerinnen ein Publikum haben, dem sie sich zeigen können.“

Der HSC schickt mit Maja Nicken seinen einzigen Winterneuzugang auf das Vinnhorster Parkett. Die 16-jährige Angreiferin kommt aus der U17 von Eintracht Braunschweig, wo sie mit 26 von 36 Treffern die Torschützenliste in der Niedersachsenliga angeführt hat. „Wir wollen schon ein gutes Turnier spielen und uns gut verkaufen“, sagt HSC-Trainer Jens Winkel. „Entsprechend werden wir mit der besten Riege antreten.“ Also neben Nicken mit Laura Meyer, Leonie Dombrowa und Torhüterin Emma Täger. „Das sind alles Spielerinnen, die in der Halle den Unterschied ausmachen können“, sagt Winkel.

Neuland wird Michael Opitz betreten. Er übernahm im vergangenen Sommer das Traineramt beim TSV Bemerode - und hat mit seinem neuen Team noch nicht in der Halle gespielt. „Wir gehen völlig unvorbelastet in das Turnier“, sagt Opitz. Klar können die Mädels alle kicken, aber in der Halle ist das doch schon ein bisschen was anderes.“ Nicht zuletzt dank des eigenen Kunstrasenplatzes sind die Bemeroderinnen bereits am 9. Januar in die Vorbereitung eingestiegen. „Wir sind schon mittendrin. Das Masters soll für die Mädels, die dabei sein wollen, auch eine kleine Belohnung sein für die Anstrengungen in der Vorbereitung.“

Ganz zufrieden sei er, sagt Trainer Lars Rohrlack mit Blick auf die souveräne Hinrunde verschmitzt. Der SV 06 Lehrte führt die Landesliga mit der Maximalpunktzahl von 33 Punkten aus elf Spielen, einem Torverhältnis von 73:6 und acht Zählern Vorsprung gegenüber der 96-Reserve an. Da kann man schon mal ganz zufrieden sein. Beim Masters dürften sie ein kleiner Geheimtipp sein. „Wir haben uns jetzt nichts wirklich etwas vorgenommen, wollen einfach nur Spaß haben, den Ball laufen lassen und ohne Verletzungen aus dem Turnier gehen“, sagt Rohrlack.

Der Altersschnitt bei den Frauen des VfL Eintracht bewegt sich zwischen 17 und 25 Jahren. Kein Wunder also, dass Trainer Sonja Reinhardt von ihren jungen Wilden spricht. Und die haben alle Bock auf den Kick unter dem Hallendach. In der zweiten Januarwoche ist der VfL mit einem reinen Hallentraining ins neue Jahr gestartet, die eigentliche Vorbereitung beginnt erst am Tag nach dem Masters. „Wir haben viele Spielerinnen dabei, die technisch versiert sind und richtig Bock auf die Halle haben“, sagt Reinhardt.  CHRISTOPH HAGE

DIE VORRUNDE

Gruppe Hackerott: HSC BW Tündern, VfL Eintracht Hannover, HSC Hannover
Gruppe Trend ID: SV Hastenbeck, HSC Hannover II, 1. FC Sarstedt
Gruppe Gilde: SV Wendessen, Mellendorfer TV, TSV Limmer
Gruppe Toto-Lotto: Hannover 96, SV 06 Lehrte, TSV Bemerode