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125 Jahre Hannover 96

Mit leichter Verspätung in die Bundesliga

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EINZUG IN DIE BUNDESLIGA: Heinz Steinwedel (vorn, von links), Torwart Horst Podlasly und Trainer Helmut Kronsbein 1964/1965. imago

Münze landet falsch herum gegen Barcelona

Neun Jahre nach dem bis heute letzten Meistertitel von Hannover 96 ging in Deutschland die Bundesliga an den Start. Der Andrang war nicht nur auf den Zuschauerrängen groß – auch die Vereine, die dabei sein wollten, standen Schlange. 96 war einer von 46 Klubs, die sich um die 16 Plätze bewarben. Doch im Mai 1963 kehrte in der 96-Geschäftsstelle Ernüchterung ein – denn der DFB, der zuvor mehrfach den Schlüssel für die Vergabe der Startbesetzung geändert hatte, erteilte den Roten per Telegramm eine Absage.

Die 1960er - 96 kauft mit Siemensmeyer, Skoblar und Heynckes Torgefahr ein. Für ganz oben reicht es aber nicht.

96 reagierte geradezu trotzig mit der erneuten Verpflichtung von Meistertrainer „Fiffi“ Kronsbein, dem es zwölf Monate nach der ernüchternden Eilmeldung aus Frankfurt dann tatsächlich auch gelang, Hannover nach oben zu hieven. Durch Rang zwei in der Regionalliga Nord sowie den Gewinn der Aufstiegsrunde, Gruppe 2, vor Hessen Kassel, Alemannia Aachen und dem FK Pirmasens war 96 endlich Bundesligist. Nordmeister FC St. Pauli hingegen scheiterte in Gruppe 1 ziemlich klar.

Das Niveau zu Beginn mit 2:0-Siegen bei Borussia Dortmund und daheim gegen den 1. FC Köln vor 78 000 Zuschauern hielt 96 zwar nicht, dennoch war Platz fünf zur Premiere 1964/1965 sehr beachtlich.

Stück für Stück wurde das Team in der Folge verstärkt: 1965 kam Angreifer Hans Siemensmeyer aus Oberhausen hinzu, zwei Jahre darauf wechselten mit Jupp Heynckes von Borussia Mönchengladbach sowie Josip Skoblar (Olympique Marseille) zwei Starstürmer nach Niedersachsen. Das Duo traf zwar regelmäßig (Heynckes erzielte 25 Bundesliga-Tore in drei Jahren, der Kroate traf bei 57 Einsätzen sogar 30-mal, ehe beide zu ihren Ex-Klubs zurückkehrten), den erhofften Sprung an die Ligaspitze konnte das jedoch nicht bewirken. Ole Rottmann

Weitere Platzierungen: 1965/1966: 12. Platz; 66/67: 9.; 67/68: 10.; 68/69: 11.; 69/70: 13

Münze landet falsch herum gegen Barcelona

Der Status als Messehochburg bescherte Hannover nicht nur einen Fangesang („Drei Punkte, drei Punkte, für die alte Messestadt“) und internationale Besucher, sondern auch erste europäische Einsätze. Am internationalen Messestädte-Pokal, dem inoffiziellen Vorläufer des UEFA-Cups respektive der Europa League, nahm 96 zwischen 1958 und 1969 siebenmal teil. Partien gegen namhafte Gegner wie Inter Mailand oder den FC Barcelona, dem man 1966 erst im dritten Spiel nach Münzwurf unterlag, lockerten den Ligaalltag auf. Ganz große Erfolge erzielten die Roten in diesem Wettbewerb allerdings nie.