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KFZ-SPEZIALISTEN

Auf der Autobahn ist Gelassenheit wichtig

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Beim Autofahren ist der Griff zum Handy Tabu. Fotos: dpp-Autoreporter (3)

Richtiges Verhalten: Rettungsgasse ist Pflicht, Monotonie ist eine Gefahr, Rechts fahren ist geboten und aufmerksam fahren.

Für die meisten Menschen gehört das Fahren auf der Autobahn zum Alltag auf dem Weg zur Arbeit. Und Hand aufs Herz: Wer ärgert sich nicht regelmäßig über andere Autofahrer, die die Regeln nicht beachten? Aber wie ist es eigentlich mit dem eigenen Verhalten? Die wenigsten Verkehrsteilnehmer hinterfragen auch ihre eigenen Fahrkünste. Aber wie verhalte ich mich eigentlich richtig auf der Autobahn?

Die goldene Regel Nr.1 ist: Gelassen bleiben, aber aufmerksam fahren. Emotionen spielen eine große Rolle auf der Autobahn. Dabei geht es nicht allein um die Aggressivität, mit der Fahrspuren gewechselt oder vermeintliche Schleicher per Lichthupe ermuntert werden, den Weg frei zu geben.

Monotonie ist eine Gefahr

Die Monotonie ist ebenso gefährlich. Lange Autofahrten werden schnell langweilig, sodass der Fahrer Ablenkung sucht. Trotzdem sind der Griff zum Smartphone oder das Aufklappen des Laptops tabu. Auch das Navigationsgerät darf während der Fahrt nicht bedient werden. Ein kurzer Blick auf ein mobiles Gerät genügt, um bei hoher Geschwindigkeit eine Strecke von rund 200 Metern im Blindflug zurückzulegen.

Schon beim Auffahren auf die Autobahn passieren die ersten Fehler. Erst wenn man tatsächlich vom Beschleunigungsstreifen auf die Autobahn wechseln will, darf der Blinker eingeschaltet werden. Wenn möglich sollte man den gesamten Beschleunigungsstreifen benutzen, um idealerweise die gleiche Geschwindigkeit wie der andere Verkehr zu haben. Falls wegen hohen Verkehrsaufkommens kein Auffahren möglich ist, muss man langsam auf dem Standstreifen weiterfahren und bei einer sich ergebenen Lücke beschleunigen, dann einscheren. Man darf auf dem Standstreifen schneller fahren als auf dem rechten Streifen der Autobahn, sodass langsam fahrende LKW rechts überholt werden können.

Rechts fahren ist geboten

Übrigens gilt auf der Autobahn ein Rechtsfahrgebot. Man darf also nicht auf der mittleren Spur fahren, wenn rechts kein Verkehr ist. Die langsame Spur ist keine reine LKW-Spur.

Spötter behaupten, dass die A2 der längste Parkplatz Deutschands sei. Ein wahrer Kern ist in dieser Sottise sicher enthalten, denn auf der am stärksten befahrenen Autobahn der Republik kommt es häufig zu Staus nach Unfällen oder vor Baustellen. Wenn es einen erwischt, kann man nur ruhig bleiben und bei Stopp-and-Go unter Einhaltung eines genügenden Sicherheitsabstandes mit dem Strom schwimmen. Experten plädieren übrigens gegen ein Wechseln der Spur, wenn es nebenan einmal schneller gehen sollte. Dadurch verschlimmert sich der Stau nur unnötig. Bei einem kompletten Stillstand ist es tatsächlich nicht erlaubt, aus dem Fahrzeug auszusteigen, obwohl es viele tun. Es ist ebenfalls nicht gestattet, auf der Standspur zu einer nahegelegenen Ausfahrt zu fahren. Dadurch könnten Rettungskräfte behindert werden.

Rettungsgasse muss gebildet werden

Apropos: Notärzte, Polizei und Feuerwehr beklagen immer wieder, dass Autofahrer im Fall des Staus keine Rettungsgasse bilden. Dazu ist man aber gesetzlich verpflichtet. Unterbleibt es, kann es Ordnungsstrafen geben. Die Gasse muss auf zweispurigen Autobahnen in der Mitte entstehen und bei dreistreifigen Fahrbahnen zwischen der linken und der mittleren Spur.

Baustellen sind eine starke Gefahrenquelle. Da die Spuren dort verengt sind, sollte unbedingt die Geschwindigkeitsbegrenzung beachtet werden. Wenn eine oder mehrere Fahrspuren gesperrt sind und damit die Autobahn verengt wird, muss das Reißverschlussverfahren angewandt werden - allerdings immer erst am Beginn der Engstelle, da sonst der Stau unnötig verlängert wird.

Der rechte Fahrstreifen ist in einer Baustelle grundsätzlich breiter als der linke. Dadurch ist man automatisch rechts sicherer unterwegs als links - auch wenn es gegebenenfalls ein bisschen länger dauern sollte. Wer die linke Spur benutzt, um etwa einen LKW zu überholen, sollte das zügig erledigen, denn durch den Vorgang wird auch der LKW in seiner Spur eingeengt.

Gerade in der Baustelle sollte die volle Konzentration der eigenen Fahrspur gelten. Wer längere Zeit anderswo hinblickt, wird zu sehr abgelenkt, was zu Unfällen führen kann.