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Viele Fachwerkhäuser und eine traditionelle Dorfgemeinschaft

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Die Mühle gehört zu den Wahrzeichen des Dorfes.

Das mehr als 800 Jahre alte Dorf Schneeren im Naturpark Steinhuder Meer bietet viel Lebensqualität und einen hohen Freizeitwert. Geprägt ist der Ort von einer bäuerlichen Struktur, einer intakten Dorfgemeinschaft und einem intensiven Vereinsleben.

Gegenwart und Zukunft: Ein Interview mit Stefan Porscha, Ortsbürgermeister von Schneeren

Wie lässt sich das mit Ihrem Beruf vereinbaren?

Wir haben ein flexibles Schichtdienstmodell. Da ist schon vieles machbar. Aber ich muss mich an dieser Stelle auch einmal bei meinen Kolleginnen und Kollegen bedanken. Die wissen ja um mein Engagement und wenn ich mal einen Dienst tauschen muss, ist das problemlos möglich.Aber an erster Stelle steht natürlich, dass sich das mit dem Familienleben vereinbaren lässt. Da habe ich vollen Rückhalt bei meiner Frau. Sie unterstützt mich total.

Wie sieht es mit dem Vereinsleben aus? Wie viele Vereine gibt es?

Sind Sie selbst Mitglied? Unser Vereinsleben ist einmalig und vielfältig, sportlich wie kulturell. Hier ist für jeden etwas dabei, ob man nun etwa reiten, darten, Fußball spielen oder seine Stimmbänder trainieren möchte. Seit einiger Zeit wird in unserer Sporthalle auch Taekwondo angeboten. Alles Wissenswerte ist auf unserer Homepage heimatverein-schneeren.de zusammengefasst. Mitglied bin ich in fast allen Vereinen, im Akkordeonorchester jetzt noch zweiter Vorsitzender. Nur den Bierdeckel mit der Eintrittserklärung in unseren Männergesangsverein habe ich noch nicht abgegeben.

Haben Sie Hobbys?

Ich spiele Akkordeon seit ich acht Jahre alt bin und bis heute in unserem Akkordeonorchester. Soweit es eben meine Tätigkeit in der Kommunalpolitik zeitlich zulässt. Und diese selbst geht, wie ich finde, schon etwas über ein reines Hobby hinaus. Sehr gerne lese ich zudem historische Romane, aber auch zeitgenössisches wie zuletzt Horst Lichters: „Keine Zeit für A….“. Da wird einem auch mal wieder der Blick auf das Wesentliche im Leben aufgezeigt.

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Stefan Porscha

Seit wann bekleiden sie das Amt des Ortsbürgermeisters? Was ist Ihr eigentlicher Beruf?

Ortsbürgermeister wurde ich im November 2008 und habe das Amt damals zur Mitte der Wahlperiode von Wilhelm Heidemann übernommen. Ich bin Polizeibeamter und verstehe meinen Dienst seit nunmehr 27 Jahren in Neustadt. Im Einsatz- und Streifendienst bin ich hier für alle Stadtteile des Neustädter Landes zuständig.

Wie viel Zeit erfordert Ihre Tätigkeit als Ortsbürgermeister?

Den Zeitansatz kann man gar nicht so genau bemessen aber als Ortsbürgermeister, Mitglied des Stadtrates und der Regionsversammlung ist da schon nicht mehr ganz so viel Raum für anderweitige Freizeitgestaltung.

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Mitten im Dorf steht die Kirche zum Guten Hirten.

Haben Sie Familie?

Meine Frau Mona und ich sind seit 26 Jahren verheiratet und wir haben zwei erwachsene Kinder, Franziska, die als Bankkauffrau arbeitet und Alexander, der in der Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann steht. Er hat mir auch schon einen Trainingsplan geschrieben, auf dass ich mal wieder einen Halbmarathon finishen kann.

Wodurch zeichnet sich Schneeren Ihrer Meinung nach aus und was schätzen Sie an ihrem Dorf?

Unser ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl, Traditionen aber auch Offenheit für Neues prägt das Leben bei uns in Schneeren. Ich freue mich, dass das Zusammenspiel zwischen dem Erhalt der Vielfältigkeit unserer weitläufigen Gemarkung, Tourismus und der noch sehr aktiven Landwirtschaft funktioniert und in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander steht.

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Schneeren ist das Dorf mit den meisten Baudenkmälern im Neustädter Land

Haben Sie weitere Ziele für Schneeren?

Ich möchte erreichen, dass unsere Nahwärmegenossenschaft den 4. Bauabschnitt verwirklichen kann, der den Anschluss von weiteren rund 30 Haushalten an das Netz bedeuten würde. Der Quartiersansatz, den wir im Ortsrat verfolgen, ist eine Chance für unser Dorf energetische Gebäudesanierung, nachhaltige Energieversorgung und altersgerechte Wohnformen vor allem zum Beispiel für die Siedlungshäuser der 60er Jahre zu fördern. Äußerst schwierig gestaltet sich leider die Neuausweisung von Bauflächen nachdem unser Baugebiet nun komplett verkauft ist. Nur das Füllen von Baulücken bringt uns hier nicht voran. Da sind wir mit unserem Ortsrat aber am Ball, müssen aber noch dicke Bretter bohren.

Wie sehen Sie die Zukunft des Dorfes?

Wenn wir die vorhandene Infrastruktur erhalten und wo möglich ausbauen bleibt unser Dorf attraktiv. Eine nachhaltige Dorfentwicklung lässt sich darüber hinaus nur umsetzen, wenn diese von einer breiten Basis unserer Bürgerinnen und Bürgern durch Einbringung immer neuer Ideen belebt wird. Vielseitige Impulse wollen wir dafür in unserer „Ideenschmiede“ setzen und dadurch das gesellschaftliche Leben stärken.

Gibt es in diesem Jahr besondere Ereignisse in Schneeren?

Unser TSV wird in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiern. Zudem planen wir wieder einen Weihnachtsmarkt, der sich alle zwei Jahre großer Beliebtheit erfreut. Nicht zu vergessen wird es in der zweiten Jahreshälfte natürlich wieder unser Erntefest mit dem großen Ernteumzug und seiner Vielzahl von aufwendig gestalteten Festwagen geben. Das ist immer ein Highlight.

Haben Sie einen Lieblingsplatz in Schneeren?

Der ist natürlich zu allererst einmal bei mir zuhause, bei meiner Familie. Hier werden die Akkus aufgeladen.