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Menschen und Märkte in Osterwald

„Wir haben eine super Truppe und eine sehr gute Führung“, so Ortsbrandmeister Ingo Wittrock aus Osterwald Unterende

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Ingo Wittrock setzt sich für seine Gemeinde ein.

Wo sind Sie aufgewachsen, und wie sind Sie zu Ihrer Aufgabe als Ortsbrandmeister gekommen? Ich bin in Osterwald Unterende aufgewachsen und bereits 1989 mit zehn Jahren in die Jugendfeuerwehr eingetreten. Im Prinzip habe ich dann die komplette Laufbahn bei der Feuerwehr durchlaufen. Angefangen als stellvertretender Jugendwart, Gruppenführer, Leiter der Dekontaminationseinheit und schließlich Ortsbrandmeister. Mein Vorbild war ganz klar unser ehemaliger Ortsbrandmeister Klaus-Dieter Jäkel, der dieses Amt gut 30 Jahre innehatte.

Interview mit Ingo Wittrock, der seit 2014 das Amt des Ortsbrandmeisters Osterwald Unterende ausübt

Wie viel Zeit erfordert Ihre Tätigkeit bei der Feuerwehr?

Das schwankt natürlich stark und hängt auch von der Anzahl der Einsätze ab. 2019 hatten wir 41 Alarmierungen und 2018 waren es 67. Dazu kommen gut 60 dienstliche Veranstaltungen allein in der Ortswehr inkl. Ausbildungsdienste, Gerätepflegedienste, Besprechungen, Veranstaltungen sowie die Arbeit im Stadtkommando und relativ viel administrative Arbeit. Natürlich bin ich nicht bei jedem dieser Dienste dabei, das geht nur in einem guten Team. Wir haben eine super Truppe und sehr gute Führungsmannschaft bestehend aus meinem Stellverstreter Julian Dahle, aber auch einem sehr guten Ortskommando sowie Gruppenführern, Ausbildern und sonstigen Verantwortlichen der verschiedenen Bereiche.

Was ist Ihr eigentlicher Beruf?

Ich habe in Hannover Betriebswirtschaft studiert und bin heute in der Geschäftsleitung des Unternehmens Ricoh. Dort bin ich verantwortlich für das Marketing sowie das Geschäft für Kommunikationstechnologie.

Wie viele Mitglieder verzeichnet die Feuerwehr Osterwald Unterende?

Besonders stolz bin ich auf unsere Jugendarbeit, hier haben wir eine Kinderfeuerwehr sowie eine Jugendfeuerwehr, die in Summe 40 Kinder und Jugendliche in Ihren Reihen haben. Dazu kommen 56 aktive Kameraden, die jeden Tag den Brandschutz, sowohl in Osterwald Unterende, aber auch als Stützpunktfeuerwehr in anderen Stadtteilen sicherstellen sowie eine äußerst aktive Altersabteilung mit 21 Mitgliedern. In Summe haben wir 316 Mitglieder und freuen uns über jeden Osterwalder der noch zu uns stoßen möchte.

Wodurch zeichnet sich die Feuerwehr Osterwald Unterende Ihrer Meinung nach aus?

Ich glaube, wir bekommen den Mix aus Kameradschaft und Zusammenhalt in Kombination mit Pflichtbewusstsein und Professionalität sehr gut hin. So sind wir beispielsweise mit einer speziellen Dekontaminationseinheit, die bei Gefahrguteinsätzen zum Einsatz kommt, weit über die Stadtgrenzen im Einsatz und gesuchte Ansprechpartner. Auf der anderen Seite erreicht unsere Jungendfeuerwehr seit Jahren immer hohe Platzierungen bei Wettbewerben und war bei den letzten drei Landesmeisterschaften unter den Top 20. Darüber hinaus wurde unsere aktive Wettkampfgruppe 2015 sogar Vize-Landesmeister aller Feuerwehren in Niedersachsen. Das war für mich persönlich der bedeutendste Moment meiner Zeit in der Feuerwehr und wir wurde durch Bürgermeister Christian Grahl mit dem Ehrenpreis Sportler des Jahres ausgezeichnet. Wir sind dem Ort sehr verbunden und bei nahezu allen Veranstaltungen im dabei, sei es der Weihnachtsmarkt, Herbst- oder Bauernmärkte, am Volkstrauertag, beim Maibaum aufstellen, Schützenfesten oder aber bei eigenen Veranstaltungen, die wir für die Bürger veranstalten, wie unserem jährlichen Laternenumzug, der in diesem Jahr wegen der aktuellen Corona-Lage nicht stattfinden kann. Genauso gerne machen wir aber auch Ausbildungsdienste oder aber Kameradschaftspflege wie Kartfahren oder Eisstockschießen.

Gibt es in diesem Jahr noch besondere Ereignisse bei der Feuerwehr?

In diesem Jahr ist bei uns alles etwas anders als in den Jahren zuvor. Wir hatten im März im Prinzip unseren Dienstbetrieb vollständig eingestellt und uns voll und ganz auf die Einsatzbereitschaft und die Sicherstellung des Brandschutzes konzentriert. Dieser war zu jedem Zeitpunkt gewährleistet und auch unter besonderen Hygienebedingungen konnte jeder Einsatz erfolgreich abgeschlossen werden. Nun haben wir mit einem sehr guten Hygienekonzept mit der Stadt den Dienstbetrieb wieder aufgenommen, der Fokus ist aber weiterhin die Sicherstellung des Brandschutzes. Da kommen kameradschaftliche Aspekte leider etwas kurz zurzeit und wir hoffen, dass wir das bald alles wieder nachholen können. Im nächsten Jahr steht für uns die Ausschreibung eines neuen Löschgruppenfahrzeugs (LF) auf dem Plan, da das aktuelle LF Baujahr 1993 ist und auch bei Einsätzen wie PKW-Unfällen auf der B6 zu Einsatz kommt. Hier freuen wir uns schon auf ein technisch großes Upgrade. Weiteres großes Thema wird der etwaige Umbau der Feuerwache sein, hier werden nach erfolgter Feuerwehrbedarfsplanung in enger Zusammenarbeit mit der Stadt die nächsten Schritte geplant werden.

Sie sind in weiteren Ämtern ehrenamtlich tätig?

Nein, auch wenn ich schon öfter darauf angesprochen wurde, aber die Kombination aus meinem Beruf und dem Amt als Ortsbrandmeister lässt dies nicht zu. Dann würde entweder das eine oder das andere darunter leiden.