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Stille Tage im November

Trauer und Trost in der herbstlichen Zeit

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Viele Angehörige zieht es an diesem Sonntag, 18. November, auf den Friedhof.

Geschmackvoll mit Lichtern und Blumen geschmückt

Dem Ende begegnen Ein guter Freund ist verstorben; eine Jugendliche hat sich das Leben genommen; ein alter Mensch ohne Angehörige ist nicht mehr aufgewacht: Im November ist Zeit, über das Sterben nachzudenken. Blätter fallen, die Natur stirbt, die Tage werden kürzer und die dunklen Feiertage am Ende des Kirchenjahres erinnern an Sterben und Tod. Am 25. November, dem Totensonntag, gehen Angehörige zu den Gräbern, zünden Kerzen an und erinnern sich an vergangene Zeit mit dem Menschen, der jetzt dort begraben ist. Trauer bekommt noch einmal Raum. Wunden brechen wieder auf, die schon fast verheilt waren. Im Gottesdienst werden Namen der Verstorbenen aus dem vergangenen Jahr verlesen. Auf dem Friedhof bläst der Posaunenchor.Abschied nehmenFreitags ist Bestattungstag – so hat sich Bestattungskultur gewandelt. Vor nicht einmal dreißig Jahren hieß es noch: drei bis fünf Tage nach dem Eintritt des Todes soll die Beerdigung sein – und man möge keine Leiche übers Wochenende liegen lassen. Auf dem Dorf haben die Nachbarn den Sarg getragen, und aus jedem Haus ging jemand mit zur Trauerfeier. Heute ist es schwer, einen Bestattungstermin am Freitag zu erhalten. Freitag ist ein beliebter Tag. Die Verwandtschaft kommt von weit her, da braucht man nur einen halben Tag Urlaub zu nehmen.Die Bestattungskultur ist im Wandel. Mit der mobilen, schnelllebigen und auf Individualität bedachten Gesellschaft verändern sich Trauer, Abschied und Bestattungsrituale. In zwei Richtungen geht die Veränderung: Manchmal findet erst gar keine Trauerfeier statt, die Urne wird still zum Grab gebracht, in Begleitung eines kleinen Kreises von Angehörigen. Eine ganz andere Entwicklung gibt es auch: Angehörige möchten eine besondere, einmalige Trauerfeier, die sie auch selbst mitgestalten: Musik aussuchen, den Sarg bemalen, eine eigene Rede halten, besonderen Schmuck in der Kapelle… Phantasievoll wird das Individuelle gestaltet, um der Trauer Ausdruck zu verleihen.Bestattungsformen ändern sich. Einäscherung und Urnenbeisetzung werden häufiger gewählt. Reihengräber lösen die Tradition der Familiengräber ab.Auch die Bestattungsorte haben sich verändert: Bestattungen im Ruheforst oder Friedwald finden großen Anklang. Das ist pragmatisch verständlich und zugleich wandelt sich dadurch die Trauerkultur eines Ortes – man trifft sich nicht mehr Samstag auf dem Friedhof – und die Witwe kann nicht mehr wöchentlich zu Fuß zum Friedhof gehen.Unsere Gesellschaft wird älter, und das Sterben im hohen Alter bringt auch Veränderungen mit sich: Wer soll noch zur Trauerfeier kommen? Gleichaltrige sind gebrechlich oder verstorben, Jüngere haben keine Verbindung zum Verstorbenen. Und so verschwindet der Tod, die Trauer, der Abschied aus dem Leben eines Ortes.



Trauer teilen

Trauer will geteilt werden. Wenn die eigene Familie weit weg ist, können Trauergruppen über das erste Jahr hinweg helfen. Manchmal entstehen so neue Freundschaften.

Menschen brauchen Orte, an denen sie um ihre Verstorbenen trauern und ihrer gedenken können. Das Grab ist ein solcher besonderer Ort – häufig verlagert sich die Trauer um einen geliebten Menschen aber auch ins Internet. Virtuelle Trauerorte (siehe z.B. www.trauernetz.de) finden großen Anklang. Sie bieten auch den virtuellen Austausch mit anderen Trauernden. Auch der Ambulante Hospizdienst „Aufgefangen“ (Barsinghausen) bietet Trauercafés an, Orte zum Austausch für Gleichgesinnte. Allen Angeboten liegt die Erkenntnis zugrunde: Über Trauer zu reden tut gut. Im Sterben und in der Trauer soll niemand allein sein.

Christliche Bestattungskultur ist eng verbunden mit den Hoffnungsbildern der Bibel. Der Glaube an die Auferstehung soll Trauernden Trost bringen. Der Abschied ist verbunden mit einer Hoffnung. Der Totensonntag heißt daher auch Ewigkeitssonntag: er weitet den Blick über den Tod hinaus in eine neue Wirklichkeit.

Von Superintendentin Antje Marklein, Ronnenberg 

Geschmackvoll mit Lichtern und Blumen geschmückt

Feine Dekorationen und Trauerkränze erinnern an die Verstorbenen

Der November ist geprägt von mehreren „Stillen Tagen“, an denen der Heiligen und Toten gedacht wird. An diesen Tagen, zu denen der Volkstrauertag, der Buß- und Bettag sowie der Totensonntag gehören, soll es noch ruhiger zugehen als an ganz normalen Sonn- und Feiertagen, denn die Trauer und Andacht soll nicht gestört werden.

Gerade in der Zeit der Totengedenktage, werden die Gedanken wieder vermehrt auf die Verstorbenen gelenkt. Viele verleihen ihren Gefühlen mit Blumen, Gestecken oder Lichtern Ausdruck. Mit ihren vielen warmen, gedeckten Farben eigenen sich als Grabschmuck auch die Chrysanthemen. Wenn es nicht allzu frostig wird blühen sie speziell an etwas geschützteren Stellen bis zur ersten klirrenden Kälte. Mit etwas Glück sogar noch im Dezember. Fast immer ist beim herbstlichen Grabschmuck die Heide mit ihren weiß-, rosa- oder rötlich blühenden Sorten zu empfehlen.

Es heißt, je feuchter und nebeliger das Wetter ist, umso eher können die Pflanzen bis zum Frost durchzuhalten. Am pflegeleichtesten ist die Besenheide, denn sie benötigt wesentlich weniger Wasser und trocknet nicht so schnell aus. Sehr schön wirken Christrosen. Im Winterhalbjahr verzaubern sie noch mit echten Blüten und symbolisieren trotz der schlechten Witterung die Stärke des Lebens. Viele wollen ihre Gräber mit Tanne oder Moos auslegen und mit möglichst robusten und farbigen Gestecken schmücken. So können die grauen Wintertage bis zur Frühjahrspflanzung geschmackvoll überbrückt werden. Gern wird der Grabschmuck durch Kerzen ergänzt.

Bereits im Mittelalter war es Brauch, die Gräber mit Kerzen zu schmücken. Heute ist dies ein weit verbreitetes, liebevolles Ritual. Die Geste, eine Kerze für Verstorbene zu entzünden ist ein Ausdruck öffentlicher Trauer und soll sagen: ich war bei dir und ich hab dich nicht vergessen. Es ist berührend zu sehen, wie sich dann in der Dämmerung manche Friedhöfe in ein warmes Lichtermeer verwandeln.

Kirchliche Nachrichten – Region West Programmablauf zum Theaterfest

Ewigkeitssonntag, 25.11.

■ Bantorf: 9 Uhr, Gd. zum Ewigkeitssonntag (Pn Pankratz-Lehnhoff)
■ Hohenbostel: 10.45 Uhr, Gd. zum Ewigkeitssonntag (Pn. Pankratz-Lehnhoff)
■ Marien-Barsinghausen: 10 Uhr, Gd. mit Gedenken an die Verstorbenen und Abendmahl (P. Holly)
■ Petrus-Barsinghausen: 10 Uhr, Gd. mit Totengedenken (Pn. Köhler)
■ Egestorf: 10.45 Uhr, Gd. zum Ewigkeitssonntag mit Abendmahl (Pn. Clemens, P. Kühl)
■ Nienstedt: 9.30 Uhr, Gd. zum Ewigkeitssonntag mit Abendmahl (Pn. Clemens, P. Kühl)
■ Kirchdorf: 9.30 Uhr, Gd. mit Gedenken der Toten in der Friedhofskapelle (Pn. Kalmbach)
■ Langreder: 10.45 Uhr, Gd. mit Gedenken der Toten in der Kapelle (Pn. Kalmbach)
■ Großgoltern: 9.30 Uhr, Gd. mit Abendmahl in der Friedhofskapelle (P. Mayer)
■ Stemmen: 10.45 Uhr, Gd. mit Abendmahl (P. Mayer)
■ Benthe: 11.15 Uhr, Gd. (P. Funke)
■ Lenthe: 10 Uhr, Gd. (P. Funke)
■ Northen: 15 Uhr, Gd. mit Abendmahl in der Friedhofskapelle (P. Funke)
■ Everloh: 11.15 Uhr, Gd. mit Abendmahl (Präd. Rieß)
■ Gehrden: 24.11., 15 Uhr, Trauerfeier für totgeborene Kinder in der Kapelle (Pn. Stark, Pfr. Paschek, Dn. Junker); 25.11., 10 Uhr, Gd. mit Abendmahl (P. Dr. v. Heyden); 15 Uhr, Andacht in der Friedhofskapelle, (P. Rudolph)
■ Ditterke: 9.30 Uhr, Gd. mit Abendmahl (P. Rudolph); Leveste: 10.30 Uhr, Gd. mit Abendmahl (P.i.R. Steffens); Holtensen: 10 Uhr, Gd. zum Ewigkeitssonntag mit Abendmahl (P. Lüdde); 15 Uhr, Andacht in der Friedhofskapelle (P. Lüdde)
■ Wennigsen: 10.30 Uhr, Gd. (Pn. Stark); 15 Uhr, Andacht in der Kapelle (Pn. Stark)
■ Wennigser Mark: 9.30 Uhr, Gd. (Pn. Stark);
■ Empelde: 10.30 Uhr, Gd. mit Abendmahl (Pn. Klies); 15 Uhr Andacht auf dem Friedhof (Pn. Klies)
■ Ronnenberg: 10.15 Uhr, Gd. mit Abendmahl zum Ewigkeitssonntag mit Chor Cantus Ronnenberg und anschließender Gemeindeversammlung (P. Dressel); 15 Uhr, Andacht auf dem Friedhof zum Ewigkeitssonntag (Sn. Marklein)
■ Ihme-Roloven: 9 Uhr, Gd. mit Abendmahl (P. Dressel);
■ Weetzen: 10.15 Uhr, Gd. am Ewigkeitssonntag mit Abendmahl (P. Stalmann)
■ Linderte: 9 Uhr, Gd. am Ewigkeitssonntag mit Abendmahl (P. Stalmann)
■ Wettbergen: 10 Uhr, Gd. mit dem Kirchenchor (P. Stahlberg)