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Absichern und Vorsorgen

Im Trend: „Grüne“ Geldanlagen

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Nachhaltig investieren liegt im Trend. Foto: pixelio.de/RainerSturm

Verwendung im Vordergrund

Ob Umwelt, Kriege, Kinderarbeit und Ausbeutung. All dies ist in den letzten Jahren immer weiter in den Fokus der Menschen gerückt. Das Bewusstsein, dass dies nicht so weitergehen kann, beschäftigt immer mehr Menschen und natürlich auch dann, wenn es um das Anlegen von Geld geht. Deshalb fragen sich viele Anleger heute, was die Kreditwirtschaft mit dem angelegten Geld macht. Viele Anleger wollen keine Geschäfte mitfinanzieren, die fragwürdig sind. Sie möchten, dass ihr Geld eine gute Rendite bringt, aber auch ethische, ökologische oder soziale Kriterien erfüllt.

Verwendung im Vordergrund

Anders als bei konventionellen Anlagen steht bei nachhaltigen Geldanlagen die Verwendung des Geldes im Vordergrund. Inzwischen gibt es alternative Finanzprodukte von der Sparanlage über Investmentfonds, Aktien, Lebensversicherungen, Festgelder bis zum Girokonto und Altersvorsorgeprodukten oder Stiftungsverwaltungen, die ethisch-ökologische Kriterien berücksichtigen. Heute ist dies auch für den privaten Anleger interessant. Er möchte sein Geld in den Händen solcher Unternehmen wissen, die Standards in Bezug auf Umweltschutz und soziales und ethisches Engagement einhalten. Das schließt auch die Einhaltung von Arbeitsrechten, fairer Bezahlung und der Bekämpfung von Korruption und Bestechung mit ein. Deshalb wird der Markt für nachhaltige Finanzprodukte immer größer. Heute ist das Thema Nachhaltigkeit aktueller denn je.

Finanzprodukte, die mit dem Begriff Nachhaltigkeit arbeiten, können viele Bereiche von der Technologie, Energie, der Gesundheit genauso wie Industriegüter, Versicherungen und die Automobilbranche umfassen. Zum Beispiel können dies Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien sein oder Firmen, die sich durch besondere soziale Engagements auszeichnen. Sie schließen dann aus, dass nicht in Unternehmen investiert wird, die beispielsweise in den Bereichen Atomenergie, Waffen, Tabak und Alkohol arbeiten, die Kinderarbeit zulassen oder sich mit Gentechnologie beschäftigen.

Die Anbieter von Anlageprodukten schauen sich nach Unternehmen um, die eine Vorreiterrolle in den Umwelt- und Sozialstandards darstellen. Um dies zu erreichen, arbeiten Anbieter wie Fondsgesellschaften, Banken und Versicherungen im direkten Dialog mit Unternehmen zusammen und nutzen ihren Einfluss, um Umwelt und Sozialstandards zu fördern und auch durchzusetzen.

Sind nachhaltige Geldanlagen sicher?

Grundsätzlich bieten nachhaltige Geldanlagen die gleichen Chancen und Möglichkeiten wie herkömmliche Anlageformen. Auch hier gilt – je höher die Rendite sein soll, desto höher wird auch das Risiko. Das muss jeder Anleger für sich entscheiden. Wer auf maximale Sicherheit gehen möchte, der sollte Sparanlagen aufgrund der gesetzlichen Einlagesicherung ins Auge fassen.

Grundsätzlich kann man sein gesamtes Vermögen in nachhaltigen Anlagen investieren. Doch auch hier ist auf eine ausreichende Risikostreuung in unterschiedliche Branchen und Anlageformen zu achten.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds) sind eine Möglichkeit, sein Geld nachhaltig anzulegen. Hier gibt es aber keinen Fonds mit perfekter Nachhaltigkeit. Man muss Kompromisse eingehen und entscheiden, welche nachhaltigen Kriterien individuell am wichtigsten erscheinen.

Das Investment in Einzelaktien gibt dagegen die Möglichkeit, sich genau die Unternehmen herauszufiltern, hinter deren Geschäftsmodell man am eindeutigsten steht. Das Angebot ist breit, aber die Streuung geringer und das erhöht das Risiko von Kursschwankungen.

Wer sich dem nicht aussetzen möchte, schaut auf Crowdinvesting. Hier hat man volle Transparenz. Jeder Investor weiß, wie und für was sein Kapital eingesetzt wird, und man kann sogar mit dem Unternehmen in Kontakt treten.

Auch in der Baufinanzierung geht der Trend immer stärker in die Nachhaltigkeit. Ob es um die Finanzierung eines Neubaus, einen Hauskauf oder eine Eigentumswohnung geht oder um Projekte wie zum Beispiel Solarthermie oder Photovoltaik.

Der Markt der nachhaltigen Anlageprodukte wird weiter zunehmen.

Wichtig ist, sich gründlich zu informieren. Das Verbraucherschutzmagazin „finanztip“ und die Stiftung Warentest prüfen nachhaltige Kapitalanlagen regelmäßig und geben Empfehlungen.