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Bestattungsfachkraft ist ihr Lieblingsberuf

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Rabea-Sophie Netthöfel und Kristina Govorov (von links) sind seit dem 1. August bei Bernd Henschel angestellt.

Seit dem 1. August lernen zwei junge Frauen in Garbsen den Beruf der Bestattungsfachkraft bei Henschel Bestattungen. Auf ganz unterschiedlichen Wegen haben sie ihren Lieblingsjob gefunden, sagen sie nach 14 Wochen. „Wir freuen uns über zwei kompetente Auszubildende“, sagt Seniorchef Bernd Henschel.Rabea-Sophie Netthöfel aus Misburg hatte diesen Berufswunsch, seitdem sie 13 oder 14 war. Zuvor hatte sie einer ein Jahr jüngeren Freundin geholfen, deren Vater im Sterbeprozess zu begleiten. „Es ist für sie damals sehr hilfreich gewesen, weil ich einfach nur da war“, berichtet sie. Dann sollten sie in der IGS einen Stammbaum der Familie samt den Berufen der Familienmitglieder aufstellen. Da erfuhr Netthöfel, dass eine der Großmütter Bestatterin gewesen war. Es folgten Projekttage und Zukunftstage in der Schule, aber der Berufswunsch blieb.  

Kristina Govorov und Rabea-Sophie Netthöfel lernen bei Henschel Bestattungen – Die Website lieblingsjob-finden.de bietet Einblick

Mit einem erweiterten Abschluss ging sie zur BBS 14 / Höhere Handelsschule und machte ihr Fachabitur im Bereich Wirtschaft, um sich weiter um eine Ausbildung zu bewerben. Sie trug sich in der Jobbörse des Berufsverbandes der Bestatter ein.

„Dort habe ich sie gefunden und zu uns eingeladen“, beschreibt Juniorchef Björn Henschel das Zusammenkommen. „Danach ging es Schlag auf Schlag. Nach einigen Tagen Praktikum unterschrieben wir den Ausbildungsvertrag.“

Genauso zügig ging es letztlich auch bei Kristina Govorov aus Garbsen, aber der Weg war etwas länger. Nach der Realschule, einer beruflichen Orientierungsphase und nach dem Besuch der privaten Deutsche POP-Medienschule fand auch Kristina Govorov den Weg zum Bestattungshaus Henschel. Bei dem Besuch der Privatschule hatte sie das erste Mal von der hygienisch einwandfreien und kosmetisch aufbauenden Versorgung von Verstorbenen gehört. Das Thema Thanatopraxie beschäftige sie immer mehr. So kam es zur Bewerbung bei Henschel Bestattungen in Berenbostel.

In den ersten Wochen wurden die beiden Auszubildenden in den Betrieb eingeführt. Sie konnten ausführlich mit allen Mitarbeitern sprechen. Inhalte einiger bereits erfolgter betriebsinterner Mitarbeiterschulungen erhielten sie in Kompaktform.

Die Überführung von Verstorbenen aus Seniorenheimen, Krankenhäusern, privaten Wohnungen und das richtige Auftreten am Telefon wurden durchgesprochen. Der hilfreiche Umgang mit trauernden Angehörigen war ein weiteres Thema. „Auch das Krawattenbinden kommt jetzt dran“, schmunzelt Govorov.

Bei Henschel müssen alle Auszubildende ihre Ziele und ihre Wünsche für die Ausbildung festlegen. Björn und Carolin Henschel, beide Bestattermeister, haben als Ausbilder dasselbe gemacht. „Diese Ziele werden regelmäßig kontrolliert und dienen uns als weiterer Leitfaden für die Ausbildung“, sagt Bernd Henschel. Zum Blockunterricht werden Govorov und Netthöfel zur Berufsschule in Bad Kissingen in Bayern fahren und dort untergebracht sein. Außerdem schickt Henschel seine Auszubildenden zu überbetrieblichen Lehrgangsunterweisungen (ÜLU) an die Theo-Remmertz-Akademie e. V. in Münnerstadt, um die betriebliche Ausbildung durch weitere Praxisinhalte zu unterstützen.

„Ich habe meinen Lieblingsjob gefunden. Ich bin sehr zufrieden, diesen Weg eingeschlagen zu haben“, freut sich Kristina Govorov. „Ich bin echt froh, dass ich am Ball geblieben bin“, ergänzt Rabea-Sophie Netthöfel. Beide wollen am Telefon und bei allen Tätigkeiten des Bestatterberufs noch souveräner werden. Govorov will Bestattermeisterin werden, „eventuell“ sagt Netthöfel. Sie stört am meisten wenn in ihrem Umfeld „Gestorben wird immer“ gesagt wird. Sie lerne den Beruf nicht wegen der sicheren Perspektive sondern aus Berufung.

Bei Henschel werden nächstes Jahr wieder zwei Auszubildende eingestellt. Um Bewerbern einen guten Einblick zu gewähren wurde extra die hauseigene Karriereseite lieblingsjob-finden.de eingerichtet. Auch ein VW Polo wurde zu diesem Thema aufwendig beschriftet um weitere gute Teamplayer zu finden.

„Es macht einfach Freude mit motivierten Auszubildenden zusammen zu arbeiten und sie zu fördern. Wir suchen immer gute Bewerber“, unterstreicht Björn Henschel.

■ Weitere Informationen:
www.lieblingsjob-finden.de
www.henschel-bestattungen.de
Theo-Remmertz-Akademie e. V.
Staatliche Berufsschule Bad Kissingen