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Heiße Tage bereiten Autofahrern viele Probleme

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Bei langen Fahrten sind Pausen wichtig. Fotos: ADAC/dpp und A.T.U./dpp

Flip-Flops gehören an den Strand – und nicht auf Gaspedal und Bremse

Menschen sind unterschiedlich. Das gilt nicht nur für das Temperament, sondern auch für das körperliche Empfinden. Das macht sich gerade im Sommer deutlich bemerkbar. Manchen ist der Sommer zu kalt, anderen wieder zu warm. Aber es gibt immer ein paar Tage in der warmen Jahreszeit, an denen die Sonne die Luft so richtig aufheizen kann. In den letzten Jahren sind heiße Tage mit Temperaturen bis weit über 30 Grad Celsius immer häufiger geworden. Gerade der Juni 2019 hat diesen Trend wieder bestätigt. Die Hitzewellen machen das Autofahren nicht nur für das persönliche Wohlbefinden zum Problem. Ganz objektiv gesehen, können diese Temperaturen zu gefährlichen Situationen führen. In erster Linie denkt man bei diesem Thema an die Schlagzeilen, die man im Sommer fast regelmäßig lesen kann – etwa wenn ein Kind oder ein Hund aus einem abgeschlossenen Wagen gerettet werden musste. Viele Autobesitzer unterschätzen die Kraft der Sonne und deren Vermögen, ein Auto aufzuheizen. Die Sonneneinstrahlung gelangt in erster Linie durch die Fensterflächen in das Innere des Wagens und erwärmt den Hohlraum. Das ist übrigens der Grund, warum es keine Rolle spielt, welche Farbe ein Auto hat. Ein weißes Fahrzeug heizt sich im Innern nicht weniger schnell auf als ein schwarzes. Bei einer Außentemperatur von rund 30 Grad dauert es gerade einmal 15 bis 20 Minuten, um im Innern des Wagens Temperaturen von über 50 Grad zu erzeugen. Für ein zurückgelassenes Kind oder ein Tier kann das tödlich enden. Es ist verständlich, dass man ein gerade eingeschlafenes Kind nicht wecken möchte, wenn man nur mal eben in den Supermarkt springt. Aber in diesem Fall ist ein ungehaltenes Kind das geringere Übel. 

Hohe Temperaturen können darüber hinaus weitere Nebenwirkungen auf das Autofahren haben. Gerade bei längeren Touren ist es wichtig, viel zu trinken. Bis zu drei Liter Flüssigkeit sollten Fahrer pro Tag zu sich nehmen, um Konzentrationsmängel zu vermeiden. Dabei raten Experten zu Wasser, Fruchtschorlen oder ungesüßtem Tee. Zu kalte Getränke mögen zwar im ersten Moment angenehm sein, können aber den Körper zu sehr belasten. Er reagiert nicht selten mit erhöhtem Schwitzen bis hin zu Magenbeschwerden.
 

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Von Rollos bis Folien: Es gibt viele Arten von Sonnenschutz fürs Auto. Fotos: ADAC/dpp und A.T.U./dpp

Fahrten in der prallen Mittagshitze können vermieden werden, wenn man in den frühen Morgenstunden oder abends auf die Fahrt geht. Aber hier gilt wieder an anderer Stelle Gefahr, denn ausgeruht sollte man dabei schon sein. Deswegen sind Nachfahrten trotz angenehmer Temperaturen keine gute Idee.

Neben der Getränkeversorgung kann man durch leichte Kleidung dafür sorgen, dass man sich im Auto wohlfühlt. Ob man dabei kurze Hosen tragen kann, kommt auf die Innenausstattung des Fahrzeugs an. Ledersitze heizen sich bei Wärme besonders schnell auf, sodass es in Shorts oder einem kurzen Rock schnell unangenehm werden kann.


Die meisten Autos verfügen über Klimaanlagen, die man bei Hitze einsetzen kann. Aber hier gilt, dass man es nicht übertreiben sollte. Die ideale Temperatur liegt bei 21 bis 23 Grad. Darunter kann es zu Kreislaufproblemen kommen. Der Luftstrom sollte nicht direkt auf den Körper gerichtet sein, da sonst Erkältungsgefahr droht.

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Kinder und Hunde sind in aufgeheizten Autos besonders gefährdet. Fotos: dpp-Autoreporter

Bei längeren Fahrten ist es sinnvoll, öfter Pausen einzulegen, bei denen die Bewegung nicht zu kurz kommt. Schutz gegen starke Sonneneinstrahlung bieten diverse Blenden, Rollos oder Folien, die an den Fenstern angebracht werden. Sie vermindern die Sonneneinstrahlung, was gerade bei Kindern durchaus angebracht ist.
 

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Im Sommer dehnt sich der Kraftstoff im Tank aus und braucht mehr Platz.

Ein Sommerproblem, das den wenigsten Autofahrer bewusst ist, hat mit dem Kraftstoff zu tun. An heißen Tagen dehnt sich auch das Benzin oder der Diesel im Tank aus und verbraucht dadurch mehr Platz. Deswegen sollte man an der Tankstelle darauf achten, den Tank nicht bis an die Oberkante zu füllen. Der Kraftstoff wird dort in unterirdischen Tanks bei einstelligen Temperaturen gelagert und erwärmt sich nach dem Tanken im Auto um 20 Grad und mehr. Wenn im Tank zu wenig Platz zum Ausdehnen ist, entweicht der Kraftstoff durch den Tankdeckel oder das Entlüftungsrohr, was Schäden am Lack oder am Unterbodenschutz nach sich ziehen kann. Schlimmstenfalls droht sogar ein Fahrzeugbrand.
 

Flip-Flops gehören an den Strand – und nicht auf Gaspedal und Bremse

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Die Badeutensilien müssen sicher verstaut werden. Fotos: dpp-Autoreporter

Auch wenn sich der pralle Hochsommer noch nicht eingestellt hat – lockere und legere Kleidung ist zurzeit angesagt. Das gilt auch und gerade beim Autofahren, denn gelegentlich heizt sich das Fahrzeug, wenn es in der Sonne stand, stark auf. Viele Fahrer steigen dann mit luftigen Flip Flops, Sandalen oder gar barfuß ins Auto. Die Straßenverkehrsordnung verbietet dieses Verhalten nicht. Wenn man also bei einer Kontrolle von der Polizei angehalten wird, muss man ohne feste Schuhe kein Bußgeld oder gar Punkte in Flensburg befürchten. Auf die leichte Schulter sollte man das Thema allerdings nicht nehmen. Solange nichts passiert, ist alles in Ordnung. Wird der Autofahrer mit leichter Fußbekleidung allerdings in einen Unfall verwickelt, droht Ungemach. Selbst wenn der Fahrer eigentlich schuldlos ist, kann es passieren, dass man vor Gericht eine Teilschuld bekommt. Der Grund wäre hier eine Verletzung der Sorgfaltspflicht, die darin begründet liegt, dass nur festes Schuhwerk für das Autofahren optimal geeignet ist. Wer barfuß oder mit Flip-Flops fährt, kann unter Umständen die Pedale nicht im vollem Umfang bedienen und insbesondere die Bremse nicht voll durchdrücken, sollte es notwendig sein. Offene Schuhe können sich sogar im oder unter dem Pedal verhaken. Falls eine Teilschuld zugesprochen wird, kann seinen Versicherungsschutz teilweise oder ganz verlieren. In diesem Fall kämen auf den Fahrer unter Umständen hohe Kosten zu.
 

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Ein geschlossenes Verdeck auf dem Parkplatz vermeidet bei Diebstahl Ärger mit der Versicherung.

Dasselbe gilt im übrigen nicht nur im Sommer. Ähnliche Probleme, ein Auto sicher zu fahren kann man bei schweren Stiefeln oder bei den Damen mit High Heels bekommen. Das Gefühl im Fuß ist dadurch behindert und vermindert damit die Fahrsicherheit. Es ist also immer ratsam, im Auto ein paar feste Wechselschuhe parat zu haben.

Der Sommer hat allerdings noch andere Eigenheiten, was das Autofahren betrifft. Wer motorisiert zum Strand oder zum Baggersee fährt, hat in der Regel Utensilien wie Luftmatratze oder gar Schlauchboote dabei. Man kann sie bequem auf dem Autodach transportieren. Allerdings muss man darauf achten, dass sie fest verzurrt sind, sodass sie bei plötzlichen Manövern nicht verrutschen oder herunterfallen.

Im Sommer ist oft die pralle Sonne ein Problem, dass in der Regel mit einer Sonnenbrille geregelt wird. Brille ist aber nicht gleich Brille. Manche moderne Tönungen können das Farbbild von Ampeln oder Verkehrsschildern verändern. Zwar sollten diese auch an anderen Merkmalen erkannt werden, aber ungewohnte Farben können ablenken. Die Fensterscheiben dürfen auch nicht komplett verdunkelt werden. Aufgeklebter Sonnenschutz ist nur an den hinteren Fenstern erlaubt.
 

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Wer Auto fährt, sollte feste Schuhe tragen. Foto: dpp-Autoreporter

Gern kühlt man sich im Sommer auch mit einem Eis ab. Hier gilt allerdings: Während des Fahrens sollte man auf diese Leckerei verzichten. Zu groß ist die Gefahr, dass etwas herunter tropft und zu hektischen und damit gefährlichen Bewegungen verleitet.

Gedanken sollte man sich bei heißen Temperaturen auch um Langfinger machen. Natürlich ist es immer ärgerlich, wenn man keinen Parkplatz im Schatten findet. Wer tatsächlich sein Auto in der prallen Sonne abstellen muss, kommt mitunter auf die Idee, die Fenster offen zu lassen, um den Hitzestau zu vermeiden. Das zieht Diebe geradezu an. Und da sie die neuralgischen Stellen, an denen Wertsachen abgelegt werden könnten, gut kennen, brauchen sie auch nicht lang, um etwas zu finden. Zum entstandenen Schaden kann dann zusätzlich noch ein Verwarngeld kommen, denn das offen gelassene Fenster ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit 15 Euro Buße belegt werden kann.

Bei Cabriofahrern gilt die Regel um einiges verschärft, denn wer verschließt bei schönem Wetter schon sein Verdeck? Selbst beim Parken kann man es doch eigentlich offen lassen, oder? Besser nicht. Es ist selbstverständlich, dass man bei offenem Verdeck zumindest nichts im Auto lassen sollte, dass schnell gegriffen werden kann. Aber was ist mit anderen Dingen wie etwa dem Autoradio? Ein offenes Verdeck bei einem geparkten Cabrio ist immer eine Einladung. Aus diesem Grund ist es ratsam, trotz eines zu erwartenden Hitzestaus das Verdeck zu schließen. Im Zweifel sind ein paar Schweißtropen besser zu ertragen als der Verlust von Wertgegenständen. Das sieht übrigens auch die Versicherungsbranche so. Wer das Verdeck nicht schließt, läuft Gefahr, dass die Kaskoversicherung zumindest eine Mitschuld beim Fahrer sieht.