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Börsenausblick 2024 - wie geht es bei Aktien und Zinsen weiter?

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Karsten Scholvin, Niederlassungsleiter der Quirin Privatbank in Hannover

Im Gespräch mit Karsten Scholvin werden viele Fragen hierzu geklärt.

Die Aktienmärkte bescherten Anlegerinnen und Anlegern Ende 2023 kräftige Kurszuwächse, trotz deutlich gestiegener Zinsen. Parallel erfreuen sich viele Zinsangebote großer Beliebtheit. Doch wie lange bleiben die Zinsen so hoch und wie kann ich sie mir langfristig sichern? Lohnen sich Aktienanlagen jetzt überhaupt noch? Karsten Scholvin, CFP® und Niederlassungsleiter der unabhängigen Quirin Privatbank in Hannover, beantwortet diese und weitere Fragen im Interview.

Herr Scholvin, hätten Sie vor einem Jahr gedacht, dass 2023 so ein gutes Aktienjahr werden würde?

Nein, und lange ging es ja tatsächlich auch eher verhalten zu an den internationalen Märkten. 2023 wurde aus Anlegersicht erst Ende des Jahres deutlich besser, im letzten Quartal haben viele Börsen kräftig zugelegt. So konnten Anlegerinnen und Anleger mit einer international breit gestreuten Aktienanlage über das gesamte Jahr hinweg eine Rendite von etwa 13 Prozent nach Kosten erreichen – das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis. Das Jahr 2023 hat einmal mehr den Beweis erbracht, dass ein herausforderndes Umfeld (Krieg in der Ukraine und in Nahost, hohe Inflation, schwächelnde Wirtschaft) nicht zwangsläufig schlecht für die Aktienmärkte sein muss.

Tatsächlich, die Rahmenbedingungen waren alles andere als rosig – wie kommt es, dass die Märkte all das so gut weggesteckt haben?

Tja, die Aktienmärkte sind immer für Überraschungen gut. Warum es an den Märkten deutlich besser lief als von vielen erwartet, liegt meines Erachtens daran, dass viele Unternehmen sich erstaunlich schnell auf das schwierige veränderte Umfeld eingestellt haben, was sich dann auch in steigenden Unternehmensgewinnen widerspiegelte. Zum Jahresende wurden die Aktienmärkte angesichts der rückläufigen Inflationsraten zudem von der Hoffnung auf sinkende Zinsen befeuert.

Aktienanlagen unterliegen immer Schwankungen – was raten Sie Anlegern diesbezüglich?

Wichtig ist zunächst einmal, dass ein Rendite-Risiko-Profil gewählt wird, das zur Anlegerin oder zum Anleger passt, sprich dass die passgenaue Mischung aus risikoreicheren Aktien und risikoärmeren Anleihen gewählt wird. Aktien unterliegen in der Tat stärkeren Schwankungen, diese werden am Ende aber auch mit einer höheren Rendite belohnt.

Aber Aktien brauche ich doch jetzt gar nicht mehr, wo die Zinsen endlich zurück sind?

Das sehe ich anders. Zum einen ist die Realverzinsung, also die Rendite nach Inflation bei etlichen als sicher geltenden Anleihen nach wie vor negativ, zum anderen ist unklar, wie lange das aktuelle Zinsniveau noch Bestand haben wird. Angesichts zuletzt rückläufiger Teuerungsraten, einer schwächelnden Wirtschaft und erwarteter Leitzinssenkungen dürfte auch das Zinsniveau wieder fallen. Letzteres war bereits in den letzten Wochen zu beobachten. Wenn die Notenbanken zudem mit Leitzinssenkungen starten, dürften auch die kurzfristigen Zinssätze, etwa für Festgelder, ins Rutschen geraten. Wie bereits gesagt: Die Mischung aus Aktien und Anleihen ist entscheidend.

Wie kann ich mir als Anlegerin bzw. Anleger das aktuelle Zinsniveau für längere Zeit sichern?

Von den allgemein gestiegenen Zinsen haben auch Anleihen in Form höherer Renditen profitiert. Deshalb kann es jetzt sinnvoll sein, sich das aktuell höhere Renditeniveau beispielsweise durch den Kauf von Anleihen mit mittleren Restlaufzeiten zu sichern. Eine breite Streuung und Qualität sind hierbei Trumpf.

Ihre Bank gibt die gestiegenen Zinsen an die Kundschaft weiter, keine Selbstverständlichkeit in der deutschen Bankenlandschaft. Wie ist die Resonanz?

Die Verunsicherung auch unter unseren Kundinnen und Kunden ist angesichts der vielfältigen Krisen und Herausforderungen der letzten Jahre groß, umso dankbarer wurde von vielen das attraktive Zinsangebot aufgegriffen. Dank der eingeläuteten Zinswende lohnt sich das Parken auf Termingeldkonten wieder. Doch die immer noch nicht endgültig besiegte Inflation nagt weiterhin am Geldvermögen. Deshalb sind und bleiben Aktien erste Wahl, wenn es darum geht, langfristig und strategisch Vermögen aufzubauen und zu vermehren.

Das Problem bei Tagesgeldern ist ja, dass die Zinsen jederzeit angepasst werden können – wie können Anlegerinnen und Anleger damit umgehen?

Ja, das ist absolut richtig. Die Tagesgeldzinsen hängen stark am Einlagenzinssatz der EZB. Und wie ich bereits erwähnt habe, spricht einiges dafür, dass die EZB diesen im Verlaufe des Jahres senken wird.

Also doch auf Aktien setzen: Worauf sollten Anlegende bei Aktienanlagen grundsätzlich achten?


Wichtig ist vor allem, nicht in Einzeltitel, sprich in einzelne Aktien, zu investieren, sondern über eine breitestmögliche Streuung die Wachstumskräfte der Weltwirtschaft zu nutzen. Wenn wir bei der Streuung von „breitestmöglich“ sprechen, meinen wir 10.000 Titel und nicht 40 wie bspw. im DAX. Zudem sollten Sie auf Prognosen, wie sich die Märkte zukünftig entwickeln könnten, und den Versuch, besser als der Markt abzuschneiden, verzichten. Beides gelingt nur in den allerseltensten Fällen und kostet unnötig Nerven. Wichtig ist auch, auf niedrige Kosten zu achten. Am besten funktioniert das mit ETFs, die deutlich günstiger sind als aktiv gemanagte Fonds. Die Anlagestrategie vor allem in turbulenten Marktphasen durchzuhalten und nicht übereilt auszusteigen, ist das A und O für langfristig auskömmliche Renditen.

Was haben Anlegerinnen und Anleger davon, wenn sie die Anlage in professionelle Hände geben?

In unserer schnelllebigen und hektischen Welt ist freie Zeit erfahrungsgemäß mit das Wertvollste, was wir haben, zumal man sie mit Geld nicht kaufen kann. Und das ist, was wir unseren Kundinnen und Kunden anbieten: Wir schenken ihnen freie Zeit, indem wir uns darum kümmern, ihr Geld langfristig zu vermehren. Komplexere Vermögensstrukturen können wir zudem im Rahmen einer Finanzplanung neutral begutachten. Und auch Freiberufler und Selbstständige sind bei uns an der richtigen Adresse – sie können das leidige Thema Altersvorsorge mit einer kostenarmen „Wertpapierrente“ angehen und so für den verdienten Ruhestand vorsorgen. Dabei arbeiten wir frei von Provisionen und können diejenigen Produkte am Markt wählen, die am besten für unsere Kundinnen und Kunden sind. Wir verzichten auf komplexe und illiquide Anlageprodukte sowie unnötige Risiken. Alles ist transparent und verständlich.

Was raten Sie Anlegern, die unsicher sind, ob ihr Geld optimal angelegt ist?

Stellen Sie Ihre Geldanlagen regelmäßig auf den Prüfstand. Wir sehen immer wieder große Optimierungspotenziale in den Depots, die zu uns übertragen werden. Viele Anlegerinnen und Anleger zahlen noch immer hohe Ausgabeaufschläge für schlechte Fonds, viele Depots sind zu wenig breit gestreut und somit krisenanfälliger. Oft sind die Depots vollgepackt mit hauseigenen teuren und wenig rentablen Produkten der jeweiligen Bank. Mit unserem kostenlosen Vermögens-Check erfahren Sie, ob Ihr Geld wirklich gut angelegt ist oder wie es besser und rentabler gehen kann. Unverbindlich teilnehmen können Sie über das untenstehende Formular. Einfach ausfüllen und abschicken oder QR-Code scannen und online mitmachen.

VERANSTALTUNGSTIPP:

Die Quirin Privatbank Hannover stellt sich am 15. Februar 2024 im Hotel Luisenhof Hannover vor und geht der Fragestellung nach, wie man heutzutage klug mit seinem Geld umgeht.

Bitte melden Sie sich telefonisch unter 0511 12 35 87-0 bei Daniela Hoppe an.