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Weihnachtspost aus aller Welt - Region Süd

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Im Depot in Langenhagen sortieren die Zusteller die Post. STEPHANIE ZERM

Der echte Tannenbaum ist eine Seltenheit

Citipost bearbeitet in der Weihnachtszeit bis zu 500 000 Sendungen am Tag

Wenn sich die meisten Menschen in der Region Hannover auf ein besinnliches Weihnachtsfest einstimmen, krempeln die Mitarbeiter der Citipost die Ärmel hoch und arbeiten fast doppelt so viel wie sonst. „In den letzten sechs Wochen vor Weihnachten gibt es bei uns eine mit Mitarbeitern und Betriebsrat vereinbarte Urlaubssperre“, sagt Silvia Heine, Produktionsleiterin bei der Citipost. „Sonst würden wir die vielen Sendungen nicht bewältigen können.“

Denn in dieser Zeit steigen diese bei der Citipost um fast das Doppelte an. Vor allem in der letzten Novemberwoche geht im Briefzentrum an der Lilienthalstraße im Wortsinn die Post ab. Dann bearbeiten die Mitarbeiter statt wie gewohnt rund 300 000 bis zu 500 000 Sendungen am Tag.

Wir haben in den vergangenen Jahren bereits mehrere Tausend Antworten vom Weihnachtsmann an Kinder zugestellt.

Nina Rasche, Leiterin Marketing

Dabei stellen die vielen, teilweise bunt beklebten und bemalten Postkarten, die die Citipost jedes Jahr zu Weihnachten verteilt, die Mitarbeiter immer wieder vor Herausforderungen. „Die kurioseste Sendung, die im Briefzentrum ankam, war eine Baumrinde, die wie eine Postkarte geschrieben und mit Briefmarken beklebt verschickt wurde“, berichtet Heine. Der Absender plante, daraus eine Geschäftsidee zu entwickeln. „Was daraus geworden ist, blieb uns leider vorenthalten“, bedauert Heine.

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Ein anderes Mal habe ein Rauchmelder für Aufregung im Briefzentrum gesorgt. Dieser wurde in einem Briefumschlag verschickt und löste plötzlich einen so lauten Alarm aus, dass selbst die Maschinengeräusche übertönt wurden. „Rund 20 Minuten lang haben wir im Briefzentrum die Lärmquelle gesucht, bis der Brief gefunden wurde und der Rauchmelder durch den Briefumschlag hindurch ausgestellt werden konnte“, so Heine.

Auch der Briefmarkenverkauf läuft in der Zeit vor Weihnachten auf Hochtouren und verdoppelt sich fast. Die speziell zum Fest herausgegebenen Marken in Stern-, Glocken- oder Kugelform zum deutschlandweiten Versand kommen bei Kunden gut an. Selbst der Weihnachtsmann frankiert seine Post damit. Denn die Citipost unterstützt das Weihnachtspostamt in Himmelreich bei Neustadt am Rübenberge jedes Jahr mit kostenfreien Briefmarken. Damit können die ehrenamtlichen Mitarbeiter die Post an den Weihnachtsmann, die aus allen Teilen der Erde eintrifft, beantworten. „Wir haben in den vergangenen Jahren bereits mehrere Tausend Antworten vom Weihnachtsmann an Kinder zugestellt“, freut sich Nina Rasche, Leiterin Marketing.

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Vom Briefzentrum in Hannover aus, wo alle Sendungen zunächst erfasst werden, werden diese auf 17 Depots in der gesamten Region verteilt. Alle Sendungen, die außerhalb des eigenen Zustellgebiets zugestellt werden sollen, werden noch am selben Tag an Kooperationspartner oder die Deutsche Post AG übergeben. In den Depots der Citipost sortiert dann jeder Zusteller die Post für seine eigene Route. Insgesamt gibt es in der Region rund 1500 Citipost- Zusteller. Die meisten Briefe werden umweltfreundlich mit einem der blauen Fahrräder der Citipost verteilt – wobei nur die Zusteller mit den längsten Routen ein E-Bike nutzen. Die übrigen bewältigen die Strecke mit purer Muskelkraft. „Das hält fit“, sagt Zustellerin Heike Delp, die pro Tag im Durchschnitt rund 400 Briefsendungen verteilt. Ihre Route in Langenhagen ist insgesamt 25 Kilometer lang. „Als ich bei der Citipost angefangen habe, war ich die ersten Tage nach der Arbeit total ausgepowert“, sagt die 49-Jährige. Mittlerweile ist das nicht mehr so. „Ich liebe meine Arbeit und spare mir das Fitnessstudio.“ In der Weihnachtszeit mache ihr Job besonders viel Spaß. „Viele der Kunden bedanken sich dann mit Süßigkeiten“, sagt Delp, die zu Weihnachten jedes Jahr mit einer Weihnachtsmannmütze die Post zustellt. „Einmal sind mir Kunden sogar mehrere Kilometer mit dem Auto hinterhergefahren, nur um mir ein kleines Geschenk zu überreichen“, berichtet sie. „Das hat mich sehr gefreut und zeigt mir, dass unsere Arbeit geschätzt wird.“ Stephanie Zerm

Der echte Tannenbaum ist eine Seltenheit

Florian Stahlhuth aus Rethen besucht eine High School in North Carolina, USA

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Liebe Grüße, euer Florian

Weihnachten werde ich zum ersten Mal ohne meine Familie in einem anderen Land mit anderen Traditionen verbringen. Ich bin für ein Auslandsjahr nach North Carolina in den USA gereist. Seit August lebe ich bei einer Gastfamilie und besuche eine amerikanische High School.

Für viele hier hat die Weihnachtszeit schon lange begonnen. Seit November sind schon viele Häuser geschmückt, und in jedem Laden sind plötzlich Weihnachtssüßigkeiten aufgetaucht. Das Dekorieren ist hier eine wichtige Tradition und für einige wie ein kleiner Wettkampf um das auffälligste Haus der Straße.

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Am Morgen des 1. Dezembers fehlte mir etwas: der Adventskalender. Dieser ist hier keine Selbstverständlichkeit wie zu Hause. Auch der Adventskranz und der Weihnachtsmarkt haben noch nicht ihren Weg hierher gefunden. Stattdessen werden Weihnachtsmusik und -filme schon lange überall gespielt, und in meiner Stadt gibt es eine Parade. Unser Weihnachtsbaum ist echt, was hier tatsächlich eine Seltenheit ist. Die Weihnachtstage in der Ferne zu verbringen wird eine neue Erfahrung für mich sein. Anders als in Deutschland wird hier Weihnachten am Morgen des 25. Dezembers mit der ganzen Familie und viel Essen gefeiert. In die Kirche werden wir nicht gehen. Es ist interessant, andere Traditionen kennenzulernen und Weihnachten mal etwas anders zu feiern. Bei dieser Gelegenheit schicke ich Grüße an meine Familie und Freunde in Deutschland, an meine Klasse, die ehemalige 10G3 der Albert-Einstein-Schule in Laatzen, an mein Handballteam der HSG Laatzen- Rethen und an meinen Keyboardlehrer, Herrn Furmanovicz. Florian Stahlhuth