Jedes Jahr zum Jahresauftakt gibt es einen Querschnitt der Seelzer Gesellschaft zu erleben. Vertreter von Vereinen, der Feuerwehr, der Schützen, der Polizei, des Roten Kreuzes und der Kommunalpolitik sowie zahlreiche geladene Gäste treffen sich beim traditionellen Neujahrsempfang von Stadt und HGS, dem Verein für Handel und Gewerbe in Seelze. Erneut stellte auch in diesem Jahr die Hannoversche Volksbank ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Für die musikalische Unterhaltung sorgte der „Chor o Fun“ aus Harenberg, die Getränkeversorgung lag in den Händen vom Biergarten Hochsaison. Für den frühlingshaften Blumenschmuck sorgte Vanessa Engel von Engel Floristik, die seit 2023 dem Vorstand der HGS angehört. Ein besonders Gimmick waren sie farbenfrohen Gestecke auf den Tischen, die bei Gefallen am Ende der Veranstaltung mit nach Hause genommen werden durften.
Die Stadt hatte außerdem ein leckeres Catering vorbereitet, und so ließen sich die Gäste nach dem offiziellen Teil Köstlichkeiten wie Mini-Burger, Dips und verschieden belegte Kanapees schmecken. Und wer nicht die Gelegenheit dazu hatte, persönlich zum Neujahrsempfang in die Volksbank zu kommen, der konnte das Ganze bequem von zu Hause aus im Livestream ansehen. Knapp 1000 Seelzerinnen und Seelzer haben dieses Angebot bislang genutzt.
Zum ersten Mal begrüßte Yvonne Schulz als neu gewählte Vorsitzende der HGS die Gäste. Und während Schulz sprach, erzählte ein kurzer Einspieler im Hintergrund von nunmehr 50 Jahren HGS-Geschichte in Seelze - eine Geschichte in Bildern. „Wir sind stolz auf 40 Jahre HGS in Seelze“, unterstrich Schulz und erinnerte daran, wie im Oktober 1970 mit dem Zusammenschluss der Seelzer Kaufleute unter dem Namen ISK alles begann. Hintergrund dieses Zusammenschlusses war der Gedanke, gemeinsam erfolgreicher zu sein. Viele Aktionen der HGS die es heute noch gibt haben ihre Geburtsstunde während dieser Zeit erlebt. So gab es damals beispielsweise Rabattkarten mit Märchenmotiven, aus denen im Laufe der Jahre die Adventslosaktion geworden ist. An die Lichterketten vor den Geschäften damals erinnern heute noch die Adventssterne. Aus dem 1976 von Rosemarie Meyer ins Leben gerufenen Wintermarkt ist der Weihnachtsmarkt geworden.
Tausende Besucher
Als eine schöne Aktion erinnerte Schulz auch an „Sauberes Seelze“, bei der die Geschäftsinhaber auf eigene Kosten Mülleimer vor ihren Geschäften aufgestellt und somit für ein sauberes Erscheinungsbild in der Innenstadt gesorgt haben. Weiter erinnerte Schulz an die Wirtschafts- und Leistungsschau, die in den 90er-Jahren Tausende Besucher gelockt hat. Rund 80 Betriebe hatten sich und ihre Leistungen präsentiert, und immerhin 150 000 D-Mark hatte die HGS in dieses Mammutprojekt investiert. 2002 sei mit dem Vorstandswechsel auch ein Kurswechsel eingeläutet. Die neu ausgerichtete HGS wollte noch näher an den Menschen dran sein. Der Slogan „Starke Unternehmen mit einer Schwäche für Seelze“ war geboren.
Jahr mit vielen Aktionen
Weil es ein besonderes Jahr für den Verein ist, wird es neben den HGS-Klassikern wie Obentrautmarkt auch weitere Aktionen in Seelze geben. Als Beispiele nannte die Vorsitzende ein Weinfest und ein Freiluftkino. Dank sprach sie ihren Vorgängern Thomas Meyer und Gerd Kalendruschat aus, die ihr und dem neu gewählten Vorstand im vergangenen Jahr stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden hätten.
Volksbankchef Tobias Rademacher nutzte die Gelegenheit nicht nur, um den Gästen ein Grußwort zu sprechen, sondern auch, um mit einem Missverständnis aufzuräumen: Die Volksbank bleibt in Seelze. Ein Banner, das am Gebäude befestigt ist, hatte bei einigen Seelzern schon Sorgen hervorgerufen. Darauf steht, dass ein Nachmieter gesucht werde. „Das betrifft aber die Räume im Obergeschoss“, stellte Rademacher klar und fügte mit einem Lächeln hinzu: „Wir sind nette Nachbarn“.
„Es ist eine gute Nachricht, dass die Volksbank in Seelze bleibt“, knüpfte Bürgermeister Alexander Masthoff an Rademachers Worte an. Auch die Sparkasse und die vorhandene Geschäftswelt und Infrastruktur zögen junge Familien nach Seelze. Eine Tatsache, die eine Reaktion seitens der Stadt erfordert. „Wir rechnen in den nächsten Jahren sowohl am Georg-Büchner-Gymnasium als auch an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule mit etwa 1500 Schülerinnen und Schülern“, berichtete der Bürgermeister.
Auch die Ortsbürgermeister nutzen den Neujahrsempfang regelmäßig, um Grüße auszurichten. In diesem Jahr stand die Freiwillige Feuerwehr und ihre Leistung während des Hochwassers im Fokus von Alfred Blume aus Seelze, Rolf Hackbarth aus Letter, Christian Schomburg aus Gümmer, Jörg Mahnke aus Lohnde, Maik Rückwardt aus Lathwehren und Petra Cordes aus Almhorst.„In Letter waren manche Einsatzkräfte 48 Stunden lang nicht zu Hause“, berichtete Hackbarth.
„In Lohnde wurde die Tauchgruppe Heiligabend um 17.47 Uhr zu einem Einsatz gerufen. Da sitzen die meisten unter dem Weihnachtsbaum und packen Geschenke aus.“, erzählte Mahnke.
