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GESUNDHEIT UND WELLNESS

Schnelle Hilfe bei Zahn-Notfällen

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Notfall im Mund: Probleme mit den Zähnen sollte man nicht auf die lange Bank schieben. Foto: Markus Scholz/dpa-mag

Zahnschmerzen am Wochenende oder rausgefallene Füllung - Wie man nun richtig handelt

Es passiert unerwartet und ist extrem unangenehm: ein abgebrochener Zahn, eine verlorene Zahnfüllung oder Zahnfleischbluten. Jochen Schmidt und Julia Thome, beide Zahnärzte am Carree Dental in Köln, geben Tipps, was man dann am besten tun kann.

1. Eisbeutel hilft gegen Zahnschmerzen: Akute Zahnschmerzen treten gerne mal am Wochenende oder an Feiertagen auf. Wer sie vorübergehend lindern will, kann es mit einem Eisbeutel auf der Wange versuchen. Wenn das auch nicht hilft, sollten Betroffene sich an die Zahnarztpraxis oder den zahnärztlichen Notdienst wenden.

2. Abgebrochenen Zahn richtig verstauen: Eine kleine Unachtsamkeit beim Joggen oder Radfahren - und schon liegt man auf der Nase. Wenn es ganz blöd läuft, können dabei Zähne komplett abbrechen.Wurzeloberfläche nicht austrocknen und der Zahn überlebt eher.

3. Abgebrochenes Zahnstück lässt sich manchmal ankleben: Ein abgebrochenes Zahnstück sollte schnellstmöglich zum Zahnarzt gebracht werden. Der Mediziner kann es in manchen Fällen wieder ankleben. Ist eine Zahnkrone betroffen, so lässt sich der Schaden meist durch eine neue Füllung oder Keramik-Krone beheben. Wie schwer die Verletzung ist, wird aber erst durch eine Röntgenaufnahme ersichtlich, so Jochen Schmidt.

4. Rausgefallene Zahnfüllung muss nicht aufgehoben werden: Klar, die klassische Füllung sollte nicht heruntergeschluckt werden. Sie muss aber auch nicht aufgehoben werden, so Julia Thome. Anders sieht das bei sogenannten Inlays aus, die als Zahnersatz angefertigt werden und wieder eingesetzt werden können. Thome empfiehlt Betroffenen, schnell zum Zahnarzt zu gehen. Als Übergangslösung für die klassische Füllung eignen sich Dental- bzw. Zahnwachs oder Kaugummis ohne Zucker.

5. Zahnfleischbluten mit Wattestäbchen stoppen: Blutendes Zahnfleisch ist zwar nicht gefährlich, sollte aber trotzdem ernst genommen werden. Die Blutung lässt sich mit Hilfe eines Wattestäbchens stoppen. Entzündungshemmend und desinfizierend wirken Spülungen mit Kamille. Sollte das Zahnfleischbluten länger andauern oder das Zahnfleisch angeschwollen sein, rät Jochen Schmidt, zum Zahnarzt zu gehen.                      dpa


„Tag der Zahnschmerzen“

Mundhygiene und eine düstere Legende

Wussten Sie schon, dass es einen „Tag der gibt, der jährlich am 9. Februar begangen wird? Was überhaupt nicht nach einem Grund zum Feiern klingt, hat einen historischen Hintergrund - vermutlich. Denn der 9. Februar ist der Gedenktag der Heiligen Apollonia von Alexandria, die wahrscheinlich im Jahr 249 als Märtyrin starb. Der Legende nach wurde sie im Rahmen der Christenverfolgung unter Decius verschleppt und man schlug ihr alle Zähne aus, um sie zur Abkehr von Christentum zu bewegen, stattdessen soll sie jedoch selbst auf einen Scheiterhaufen Zahnschmerzen“gesprungen sein. Aufgrund dieser sehr düsteren Legende um ihr Martyrium wurde sie bei Zahnschmerzen angerufen, gilt als Schutzpatronin der Zahnärzte und wird oft dargestellt mit einer brachial aussehenden Zange mit einem ausgerissenen Zahn darin. Woher der Gedenktag nun genau stammt, weiß man nicht. Fest steht, dass es zum aus Amerika stammenden „National Toothache Day“ am 9. Februar darum geht, die Bedeutung der Mundhygiene in den gedanklichen Fokus zu rücken - und daran zu erinnern, die Vorsorge-Untersuchungen beim Zahnarzt wahrzunehmen.