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Rund ums Haus

Gauben verhelfen zu Licht und Platz

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Gauben verschaffen mehr Raum in Dachgeschossen.

Immer mehr Hausbesitzer versuchen, den Platz ihres Eigentums optimal auszunutzen. Hohe Grundstückspreise zwingen oft dazu, die Wohnfläche auf mehrere Stockwerke zu verteilen. Der Ausbau von Dachböden zur Wohn- oder Arbeitsfläche ist daher seit Jahren ein Dauerbrenner im Baubereich. Um Licht in den bisher schummerigen Dachboden zu bringen, müssen Löcher ins Dach. Wie die architektonisch gestaltet werden, ist allerdings eine durchaus spannende Sache.

Unterschiedliche Formen sind üblich – verschiedene Konstruktionen werten Haus auf

Dachfenster haben Nachteile

Die einfachste Variante ist der Einbau von Dachfenstern. Sie erhellen das neu ausgebaute Dachgeschoss ohne Probleme, haben aber auch ihre Nachteile. Bei starken Regenfällen versperrt das ablaufende Wasser die Sicht nach draußen. Das gilt natürlich umso mehr für Schneefall, wenn das Weiß auf den Scheiben liegen bleibt.

Auch das Lüften will beachtet sein, denn bei ungünstiger Windrichtung dringt der Niederschlag durch das geöffnete Fenster ins Haus.

Der Einbau einer Gaube bringt gegenüber dem Dachfenster enorme Vorteile. Die Sicht ist bei Niederschlägen nicht versperrt und das Lüften ist bei jeder Windrichtung möglich. Außerdem bringt eine Gaube nicht nur mehr Licht, sie verschafft auch zusätzlichen Raum mit voller Stehhöhe, denn ein Teil der Dachschräge verschwindet.

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Glasgauben sorgen für viel Licht.

Unterschiedliche Gaubenformen sind hierzulande üblich. Am weitesten verbreitet sind Schlepp- und Trapezgaube, die allerdings über schräge Gaubenbacken verfügt. Diese Variante harmonisiert das Zusammenspiel mit der Dachschräge. Giebel- und Walmgauben, die gleich konstruiert sind und sich nur durch ihre Dachform voneinander unterscheiden, sind in der Regel schmal und haben höchstens zwei Fenster nebeneinander. Ebenfalls eine eher kleine Gaubenform ist die Spitzgaube. Sie erhellt in den meisten Fällen nur einen einzigen Dachraum und ist wegen ihres modernen Äußeren häufig in Neubaugebieten zu sehen. Gleiches gilt für die Rund- und Tonnengauben, die ein Haus architektonisch aufwerten. Zudem versprechen sie eine lange Haltbarkeit, da sie aus Metall gebaut werden. Als ein baulicher Höhepunkt und sehr stilvoll wirkt die Fledermausgaube, die eigentlich aus Regionen mit Schieferdächern stammt.

Modell sollte sich harmonisch einfügen

Dass nicht jede Gaube auf jedes Dach passt, ist tagtäglich in Wohngebieten zu besichtigen. Insbesondere bei flach geneigten Dächern ist eine grundsätzliche Überlegung angebracht, ob überhaupt eine Gaube gebaut werden kann. In der Regel wirken Gauben auf flach geneigten Dächern wie ein aufgesetzter Fremdkörper. Eine Gaube sollte sich jedoch harmonisch in das Gesamtbild eines Daches einfügen und sich architektonisch unterordnen. Als Faustregel gilt, dass eine Gaube erst bei einer Dachneigung ab 35 Grad sinnvoll ist.

Beachtet werden muss auch die Konstruktion der Gauben. Zu große Gauben lassen das Dach in den Hintergrund treten und dominieren die Optik des Hauses zu sehr. Auch dürfen es nicht zu viele Gauben sein, die dann noch zu eng aneinander platziert sind. Eine architektonische Sünde, die man häufig in Reihenhaussiedlungen antreffen kann, ist die Uneinheitlichkeit der Gaubengestaltung. Oft genug findet man kleine neben großen Gauben und Spitz- neben Schleppgauben. Der Harmonie des Gesamtbildes schadet das sehr.

Möglichst einheitliche Gestaltung

Beim Einbau von Gauben gilt die Regel, dass deren Gestaltung den Vorgaben des Daches angepasst und in einer Ebene in Form, Größe und Material einheitlich gestaltet werden sollte. Beispielsweise sollte eine Gaube mit demselben Material eingedeckt werden, das bereits für das Dach benutzt wurde. Ausnahmen sind Metallgauben und – das liegt in der Natur der Sache – Vollglasgauben, die besonders viel Licht ins Dachgeschoss lassen. Ist das aus Konstruktions- oder Liefergründen nicht mehr möglich, sollte das Material so weit wie möglich angepasst werden.

Es ist übrigens immer eine gute Idee, vor der Planung der Gaube bei der zuständigen Behörde nachzufragen, ob und in welcher Form eine Baugenehmigung notwendig ist.