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125 Jahre Hannover 96

Der erste Bundesliga-Abstieg, zum dritten Mal mit Trainer „Fiffi“

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TOR FÜR 96: Rolf Kaemmer (vorn, rechts) herzt seinen Kollegen Peter Anders nach einem Treffer gegen den VfL Bochum. imago

Das Wunder von Wuppertal

Fünf Jahre erstklassig, aber auch ein halbes Jahrzehnt in Liga zwei. Die Siebziger waren für 96 eine eher durchwachsene Dekade. Konnte man sich in der Spielzeit 1971/1972 sowie eine Saison darauf als jeweils 16. – bereits in ihrer dritten Saison war die Bundesliga auf 18 Teams aufgestockt worden – noch gerade so retten, kam im Sommer 1974 jede Hilfe zu spät. Mit 22:46 Punkten stiegen die Roten als Tabellenletzter nach genau zehn Jahren Erstligazugehörigkeit erstmalig aus der Beletage ab.

Die 1970er - Erste oder zweite Etage? Der Verein sucht seinen Platz – und hat mit Geldsorgen zu kämpfen

Und der Vorstand reagierte wie schon zuvor, wenn es nicht recht laufen wollte – mit der Verpflichtung des altbekannten „Fiffi“ Kronsbein als Coach. Schon seit März 1974 hatte er zum dritten Mal auf der 96-Bank gesessen, konnte den Abstieg allerdings nicht mehr abwenden. Doch unter ihm machte das Team zumindest im darauffolgenden Jahr direkt wieder kehrt. Mit beeindruckenden 93 Toren – der Däne Peter Dahl steuerte 23, Gerd Kasperski 20 und Roland Stegmayer 19 bei – stieg Hannover als Meister der Nordstaffel der frisch gegründeten 2. Bundesliga sofort wieder auf.

Der erste Bundesliga-Abstieg, zum dritten Mal mit Trainer „Fiffi“-2
JUBELLAUF: 1976 feiert Wolfgang Lüttges (Mitte) ein Tor gegen den FC Bayern. Klaus Wunder (links) und Georg Damjanoff rennen mit. imago

Doch der Zickzackkurs ging weiter, Platz 16 ließ die Hannoveraner abermals in die Zweitklassigkeit fallen. Und diesmal konnten sie sogar froh sein, dass sie dort für länger bleiben durften. Denn sowohl massive finanzielle Probleme (1978, mit Lizenzerteilung erst im wiederholten Anlauf) als in der Folge auch sportliche (1979) hätten um ein Haar für einen weiteren Absturz gesorgt. Doch so wurden es neun Jahre 2. Bundesliga in Folge, bis der Fahrstuhl seine Fahrt wieder aufnehmen sollte. Ole Rottmann

Weitere Platzierungen: 1970/1971: 9. Platz; 76/77: 2. Bundesliga Nord, 5.; 77/78: 5.; 78/79: 15.; 79/80: 3.

Das Wunder von Wuppertal

Für Rot-Weiß Oberhausen war es sowieso schon zu spät, und die Entscheidung über den zweiten Absteiger musste am letzten Spieltag der Saison 1972/1973 zwischen Hannover, Eintracht Braunschweig und Schalke 04 fallen. 96 gelang durch einen 4:0-Erfolg (Tore: Willi Reimann (2), Hans Siemensmeyer, Rainer Stiller) beim Wuppertaler SV noch der Satz auf den rettenden 16. Rang, weil der heutige Erzrivale mit 1:2 gegen Fortuna Düsseldorf verlor. Am 32. Spieltag hatten die Blau-Gelben das direkte Duell noch mit 3:2 für sich entschieden – aber am Ende lachten die Roten. Allerdings nur kurz, denn ein Jahr später ereilte sie der Abstieg dann doch.