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Bei Dränglern ist Ruhe angesagt

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Ein tägliches Vorkommnis: Der Sicherheitsabstand auf den Straßen wird nicht eingehalten. Drängler sollte man besser ziehen lassen. Foto: Marcus Führer/dpa

Wer kennt das nicht? Man fährt auf der Landstraße dahin und plötzlich kommt ein nachfolgendes Auto näher. Es kommt in diesem Fall nicht selten vor, dass der Fahrer so weit heranfährt, dass die besorgten Blicke in den Rückspiegel immer häufiger werden. Ob absichtlich oder unbemerkt – viele Verkehrsteilnehmer lassen zwischen sich und einem vor ihnen fahrenden Fahrzeug in der Regel zu wenig Sicherheitsabstand. Wenn es dann zu einer Bremsung kommt – etwa bei einer aufkommenden Gefahr – ist ein Auffahrunfall oft das Resultat. Wie groß ist aber der optimale Sicherheitsabstand zum Vordermann? Die meisten Fahrer verlassen sich da auf das Gefühl. Das kann allerdings trügen. Hier ist es besser, die Sekunden zu zählen.

Die Einhaltung des Sicherheitsabstandes vermeidet Unfälle

Drei Sekunden Abstand

Fahrlehrer haben zu diesem Punkt eine Faustregel: Auf Landstraßen sollten zwischen dem vorausfahrenden Fahrzeug drei Sekunden Abstand sein. Das heißt, einen Punkt am Rand der Straße, idealerweise einer der Leitpfosten, sollte das eigene Auto drei Sekunden nach dem Vorfahrer passieren. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h kommt man so auf einen Abstand von rund 50 Metern. Innerorts reicht eine Sekunde Abstand. Bei 50 km/h sind wir hier bei 15 Metern Abstand. Noch sicherer ist die Rechnung, dass der Abstand zum Vorderfahrzeug die Hälfte des Tempos auf dem Tacho in Metern betragen sollte. Bei 100 km/h kommt man dabei ebenfalls auf 50 Meter Abstand. Bei Ortstempo sind es sogar 25 Meter. Gerade bei der zweiten Regel, bei der gegebenenfalls mehr Abstand gehalten wird, kommt es aber insbesondere auf Landstraßen immer wieder dazu, dass sich überholende Fahrzeuge in die entstandene Abstandslücke drängen. Diese Situationen sind nicht nur unschön und ärgerlich – sie sind auch gefährlich. Dieser Kolonnenspringer gefährdet nicht nur die Autos in der Kolonne, sondern auch sich selbst.

Die genannten Regeln, wenn korrekt von allen beherzigt, tragen dazu bei, dass bei einer plötzlichen Bremsung alle Beteiligten noch rechtzeitig zum Stehen kommen. Zu beachten ist hier natürlich, dass auf Autobahnen ein viel höheres Tempo gefahren wird. Dementsprechend muss hier ein noch größerer Sicherheitsabstand eingehalten werden. Wer den Abstand nicht einhält, begeht bereits eine Ordnungswidrigkeit. Natürlich kommen die meisten Fahrer ohne Bußgeld davon, denn bei der Häufigkeit dieses Vergehens ist die Chance, erwischt zu werden, gering. Nichtsdestotrotz kann es passieren, dass man in eine Messstelle der Polizei fährt. Dann ist ein Bußgeld zwischen 25 und 400 Euro – je nach Abstand – fällig. Punkte und ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten können noch dazukommen. Ein besonderes Ärgernis sind Drängler, die besonders auf den Autobahnen versuchen, sich per Lichthupe, Dauerblinken, dichtes Auffahren und unangemessenen Gesten den Weg freizuboxen. In manchen Fällen kann hier schon der Straftatbestand der Nötigung erfüllt sein.

In solch einem Fall ist Ruhe das erste Gebot. Der Ärger, den man angesichts von Drängler verspürt, gilt es runterzuschlucken und stattdessen Platz zu machen. Dem eigenen Gerechtigkeitsgefühl mag das zuwiderlaufen, aber der Sicherheit ist damit am besten gedient.