Antje Bismark, Leiterin der Lokalredaktion Nord, hat beruflich viele Menschen an Heiligabend begleitet – und auch überrascht
Heiligabend unter dem Weihnachtsbaum? Mit der Familie gemütlich zusammensitzen und warten, dass der Weihnachtsmann an die Tür klopft und die Geschenke verteilt? Ja, diese besonderen Momente kennen auch Journalisten. Aber: Gerade Lokalredakteure schauen an diesem Tag bei vielen anderen Menschen vorbei, deren Weihnachtsfest nicht nach dem Standardmuster mit Familientreffen, Kartoffelsalat und Würstchen oder Fondue verläuft.
Da gibt es jene, die an Heiligabend arbeiten müssen – das Leben geht eben in vielen Bereichen auch an solchen Feiertagen weiter. Natürlich berichten lokale Zeitungen immer mal wieder von Polizisten, die sich mit Lebkuchen durch den Abend trösten und hoffen, dass die weihnachtliche Stimmung nicht kippt und sie häuslichen Streit schlichten müssen. Ich entsinne mich an einen Heiligabend in den 1990er-Jahren, als wir uns mit einem Weihnachtsmann vor der Langenhagener Wache verabredet hatten und die Diensthabenden überraschten. Sie freuten sich über die willkommene Abwechslung – ebenso wie Schwestern und Pfleger im Krankenhaus Großburgwedel, als ein Chor dort die Patienten und Beschäftigten mit einem kurzen Ständchen in Weihnachtslaune versetzte.
Denn auch das gehört zu Heiligabend: Menschen, die ihre freie Zeit geben, um anderen einen unvergesslichen Moment zu schenken. So öffnet seit Jahrzehnten die Weihnachtsstube der Emmausgemeinde in Langenhagen und lädt Menschen zu einer Feier ein, die sonst allein vor dem Fernsehgerät sitzen würden. Die Ehrenamtlichen bereiten kleine Bastelarbeiten vor, es gibt traditionell ein gemeinsames Essen, stimmungsvolles Licht und natürlich auch Weihnachtslieder zum Mitsingen. Die Stimmung: warmherzig und vielleicht weniger angespannt als in so mancher Familienrunde. Wer am späten Heiligabend in seine – vielleicht leere Wohnung – zurückkehrt, fühlt sich deshalb in besonderer Weise beschenkt.
Das wiederum gilt auch für Lokaljournalisten, die solche Situationen erleben und beschreiben dürfen. Und insofern haben der Heiligabend und das Weihnachtsfest auch für Menschen, die an diesen Tagen arbeiten, einen besonderen Reiz – der sich hoffentlich vielfältig auch in diesem Jahr wieder einstellt, bei Hauptberuflichen und bei Ehrenamtlichen. Antje Bismark
Mal schauen, was Santa Claus bringt
Alina Siegmund aus Seelze ist neugierig auf das Leben in den USA
Ich mache derzeit ein Auslandsjahr im warmen Beaufort in South Carolina, USA. Hier lebe ich für zehn Monate in einer Gastfamilie. Anfang Juni 2019 geht es wieder zurück nach Deutschland. In diesen zehn Monaten will ich erfahren, wie das amerikanische Leben ist.
Ich gehe wochentags ganz normal zur High School und habe von 8.45 bis 15.45 Uhr Unterricht. Zweimal in der Woche habe ich Tanzen, was mir echt Spaß macht und einfach total anders ist als in Deutschland. Am Wochenende treffe ich mich mit Freunden oder unternehme etwas mit meiner Gastfamilie. Ich durfte schon so viele tolle, neue Sachen sehen und erleben.
Weihnachten wird hier am 25. Dezember gefeiert. Gleich nachdem man aufgestanden ist, schaut man, was Santa Claus gebracht hat. Wir werden über Weihnachten zu Hause sein und danach für eine Woche einen Teil der Familie in North Carolina besuchen.
Der Dezember war nicht so leicht, denn wenn man einmal über die Weihnachtszeit weg ist, merkt man doch, wie sehr man dann Freunde, Familie und das Zuhause vermisst. Und das traditionelle Fest, wie man es kennt.
Ich versuche, so viel Kontakt wie möglich mit meiner Familie über Skype zu haben. Das ist gar nicht so einfach wegen der sechs Stunden Zeitunterschied. Zudem sollte man als Austauschschüler nicht bloß Kontakt nach Hause suchen, was einem sehr schwerfallen kann. Umso mehr freue ich mich, meinen Freunden und meiner Familie an dieser Stelle ein frohes Fest und alles Liebe zu wünschen. Alina Siegmund
